21.12.201513.12.15: Neustadts Damen verteilen Geschenke und gehen mit leeren Händen ins Weihnachtsfest.

Mehr als die erneute Heimschlappe zogen sich die Frauen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz auch im letzten Punktspiel des Jahres nicht zu. Ihre Konstanz ist nicht nur augenscheinlich, sondern beinahe frappierend. Da werden immer wieder gute 40 Minuten abgeliefert, aber dann reicht es im Endspurt nicht und die Punkte werden weggeschenkt. Das war diesmal gegen die Sachsen-Anhaltinerinnen nicht anders als zuvor. Viele Zuschauer wunderten sich, dass die Schiris gleich aus demselben Land angereist waren. Keiner will und kann unterstellen, dass das sich bei 11:5 Zeitstrafen und 7:3 Strafwürfen gegen den HCS niederschlug. Dessen zum Trotz hatten es  die Gastgeberinnen selbst in den Händen, das Spiel für sich zu entscheiden. Sogar in Unterzahl kamen sie teilweise besser über die Runden als bei Spielergleichheit. Die fiel aber auch durch nur eine einzige Spielerin zugunsten der Gäste aus. Henriette Dreier erschoss den HCS mit 17 Treffern, davon sechs vom Punkt fast im Alleingang ab. Über den Auftritt ihrer Damen vor allem in Halbzeit eins waren sogar die Fans euphorisch und glaubten da an die ersten Punkte. Doch nach dem 23:16 nach 41 Minuten begann die Konzentration zu schwinden. Die Fehlerhäufung kostete langsam die komfortable Führung und acht Minuten später war die auf drei Tore zum 24:21 geschrumpft. Sechs Angriffe später stand der Abstand noch immer bei drei Toren, aber da begann das Desaster der katastrophalen sechs Minuten. In denen gelang kein Treffer mehr, aber dem Gegner wurden sechs in Folge gestattet. Damit war der im Spiel zurück und eroberte außer zu Beginn die Führung erstmals wieder. Cleverer ließen die Magdeburgerinnen die Neustädterinnen anrennen und brachten den kleinen Vorteil in den letzten fünf Minuten über die Zeit. Selbst Trainer Norman Komar konnte es nicht erklären, was passiert war: „Auch in dieser Woche hatten wir unsere Probleme mit der Trainingsbeteiligung, denn einige waren weiter angeschlagen, weshalb wir ja auch in der Vorwoche das Spiel absagen mussten. Ich zolle allen Respekt, die dabei waren. So war unser Auftreten in der ersten Hälfte sehr in Ordnung. In der zweiten konnten wir daran nicht mehr voll anknüpfen. Nach 40 Minuten haben wir unser Spiel wieder abgebrochen, da wir im gebundenen Spiel nicht zum Zuge kamen. In Unterzahl war das jeweils in Ordnung.“ Vor der Partie hatte es auch die Gewissheit gegeben, dass das abgesagte Spiel gegen den HC Sachsen gewertet wurde. Damit war der, weil er Fristen nicht einhalten konnte, um eine weitere Siegchance schon vorher gebracht. Aber die Aussichten auf Nachholen waren ohnehin äußerst gering, da verlangt wird, dass bei einem Keeper und vier Feldspielern anzutreten ist. So geht ein frustrierendes Jahr für alle Seiten erfolglos zu Ende. Aber Trainer und Team bleiben weiter optimistisch. Bei sechs Punkten Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen bleibt nur das Ziel, sich weiter zu verbessern und vielleicht noch den einen oder anderen Punkt einzufahren.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger: Härtel, Wiele (6), T. Bein, Eckhardt (6), S. Bein, Zimmermann (8/3), Schumacher (2), S. Martin, T. Martin (6) und Prenzel (1)

Eberhard Neumann