17.03.2014Der kleine Neustadt-Kader wächst über sich hinaus

Nach dem Heimauftritt ihrer Damen waren alle im Neustädter Sportforum happy. Eine solche engagierte Leistung war dem immer noch kleinen Kader nicht zuzutrauen. Doch der wuchs über sich hinaus und spielte sich in einen Rausch. Selbst Teammanager Uli Sturm war voll des Lobes und ergriff am Ende des Pressegesprächs im Hallen-Foyer das Mikrofon, um seinen Damen zu huldigen: „Ich muss das heute einfach los werden. Es ist auch in der vierten Liga selbst mit voller 'Kapelle' nicht so leicht Punkte zu holen. Umso höher ist die Leistung unserer Damen seit dem Jahreswechsel einzuschätzen. Das Lob gilt ebenso den Damen der zweiten Mannschaft, die immer dabei sind, auch wenn sie noch nicht zu größeren Spielanteilen kommen, wenn es eng ist. Insgesamt bietet die Mannschaft, alle inklusive des Trainer-Teams, schon über einen längeren Zeitraum eine höchst akzeptable Leistung.“

Damit war zu Einstellung und Verlauf auch des Spieles gegen den THC II fast alles gesagt. Nicht nur Sturm sah ein schönes Spiel mit guten Aktionen, das allen Spaß gemacht hatte. So konnten sich alle gemeinsam über die Punkte freuen. Systematisch wird so der tolle fünfte Rang in der Liga abboniert. Waren die Begegnungen gegen Görlitz und Seehausen noch vor allem mit kämpferischem Einsatz gewonnen worden, so war es gegen die Thüringerinnen spielerische Brillanz. Allen voran geht dabei immer Katarzyna Wiekiera im Tor, die oft unmöglich erscheinendes möglich macht. Dieser Rückhalt ist wie das Rückgrat des Teams, das alle aufrichtet und zu Top-Leistungen stimuliert. Nicht zu vergessen die Fans, die voll hinter den Parkett-Ladies stehen. Dieses Geben und Nehmen ist wohl der Ansporn für alle. Die Neustädterinnen waren bisher immer mit dem THC auf Augenhöhe, diesmal aber nach ausgeglichenem Beginn dominierend. Das blieb bis zur zehnten Minute so. Drei Tore in Folge brachten dann das 7:3 und sofort die Gäste-Auszeit. Nach 18 Minuten hatte sich der HCS zum 10:5 abgesetzt. Eine kleine Schwächephase kostete zwei Gegentore und die Auszeit in der 22. Minute. Konzentrations- und unnötige Flüchtigkeitsfehler wurden auch danach bestraft. Die respektable 15:9-Führung wurde so zur Pause hin weggeschenkt.

Nach dem Wechsel wurde bis zur 43. Minute der Vorsprung zum 23:15 wieder sukzessive ausgebaut und die THC-Auszeit nötig. Danach ließen sich die Filip-Damen nie mehr aus dem Rhythmus bringen. Top in der Defensive wurde im Umkehrspiel alles gegeben. Auch die ab und zu reserviert wirkende Rebeca Cembranos Bruzon blühte auf. Mit ihren gelungenen 1:1-Aktionen steuerte sie wichtige sechs Tore bei. Die Trainerin konnte sogar Tina Martin und Isabell Härtel, den beiden Damen aus der Reserve, in den letzten 15 Minuten größere Spielanteile gewähren. Die nutzten sie toll. Martina Wiele war auch kaum zu halten. Es passte einfach bei allen, ohne das eine besonders herauszuheben war. Keine der nicht Genannten fiel ab und jede hatte ihren Anteil an geschlossener Mannschaftsleistung und sensationell klarem Erfolg.

Der HC Sachsen spielte mit: Wiekiera; Wiele (7/1), Emmrich (6), Cembranos Bruzon (6), Skoczynska (7/2), Kolewa (5/1), Naumann (1), Martin und Härtel.

Eberhard Neumann