09.09.2018Die abermalige Steigerung sichert den ersten Auswärtssieg

Die Partie der Neustädterinnen in Weinböhla schien zum Double der von der Vorwoche gegen Heidenau zu werden. Allerdings trafen sie diesmal auf einen doch unerwartet schwachen Gegner. Der aber machte es den Gästen mehr als schwer und hielt sich besonders vornehmlich in der ersten Hälfte auch unter Ausnutzen der HCS-Fehler gut im Spiel. Das schien ab der 18. Minute vom 5:5 an 8in die gewünschte Richtung zu verlaufen. Mit fünf Treffern in Folge setzten sich die Drews, Martin und Co. sukzessive ab. Doch sechs Minuten darauf schien der Faden zu reißen und es gelang sehr wenig. Anstatt die Führung weiter auszubauen, brachten sich die Gäste selbst in Bedrängnis. Ergebnis war der knappe Pausenstand. Der dokumentierte aber, anders als gegen Heidenau – da lag der HC Sachsen ständig in Rückstand – die permanente eigene Führung vom Anpfiff weg. Die erste Halbzeit war dann auch für Trainer Bernd Berthold Anlass, in der Pause energische, fordernde Worte an sein Team zu richten und er sagte aus: „Ich musste meinen Damen klarmachen, dass wir uns vor allem in der Abwehr steigern müssen und nicht so überhastet nach vorn spielen dürfen. Trotz einiger Widrigkeiten führten wir 10:5 und ich lobte, was da gut lief. Dass nicht so weiter gemacht wurde und die letzten zehn Minuten vor der Pause einfach nur schwach waren, war der große Kritikpunkt. Für die zweite Hälfte galt es daher, wieder souveräner zu spielen. Dazu nahm ich einige Umstellungen positionsbezogen in Angriff und Abwehr vor. Das hat gefruchtet. “ Das alles wurde von seinen Damen scheinbar gut erhört und die Steigerung kam Schritt für Schritt. Deutlich energischer in der Abwehr und wie schon zuvor mit einer überragenden Katarzyna Wiekiera dahinter, kam auch die Sicherheit langsam zurück. Plötzlich gelang wieder vieles, was auch im Training geübt und gezeigt wird. Vor allem mehr Tempo ließ die Gastgeber sukzessive in größeren Rückstand geraten. In der 55. Minute beim 26:18 war die Partie praktisch entschieden, so dass sich im Schlussgang wiederum einige Fehler geleistet werden konnten. Diese aber hatten auf den Ausgang keinen Einfluss mehr. Ein wie das zweite Testspiel anmutendes Auswärtsspiel zeigte wiederum deutlich die durchaus vorhandenen Reserven auf. Umso eingespielter das Team erscheint, desto sicherer und erfolgversprechender werden die Auftritte sein. Berthold war letztlich insgesamt zufrieden: „Auswärtsspiele sind immer anders als die daheim. Weinböhla war in der Vorsaison immerhin guter Fünfter und ist zu Hause nicht zu unterschätzen. Zeitweise spielten wir ordentlich mit Geschwindigkeit, dann wieder ließen wir das vermissen. Wenn wir auf die Nahtstellen gingen, hatten wir die besten Szenen. Zudem gelangen vor allem in Hälfte zwei eine Reihe erfolgreicher Konter. Letztlich spielten wir effektiv und kontrolliert nach vorn und haben uns den nötigen Vorsprung erarbeitet. Hervorheben darf ich heute Alicia Bräuer, die beiden Halben Tabea Drews und Sarah Martin sowie Katarzyna Wiekiera, wobei auch alle anderen ihre Aufgaben gut erfüllten.“ Ja, am Ende war es das Teamwork, das den Sieg brachte. Das gilt uneingeschränkt, auch wenn vor allem Wiekiera besonders in brenzligen Situationen als Ruhepol wirkend eine Reihe Gegenangriffe entschärfte. Bei 15 Paraden, davon drei Strafwürfen und drei freien Würfen hielt sie den HC Sachsen im Spiel. Jetzt müssen die Fehlerquoten bearbeitet und eingeschränkt werden, dann darf weiter optimistisch an die nun kommenden Aufgaben gegangen werden. Als nächstes steht jetzt das eher einfacher erscheinende Heimspiel gegen Neugersdorf an.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; S. Martin (8/1), A. Bräuer (5), S. Bein (3), Mosig, Storm, Drews (8/2), Müller (2) und T. Bein (1).

Eberhard Neumann