05.10.2016Die Heimserie der Neustädterinnen ist gerissen

Es sollte wohl nicht sein, dass schon nach einer Woche gleich der nächste Heimsieg angehängt werden konnte. Dabei waren die Voraussetzungen gar nicht so schlecht, die favorisierten Gäste zu entzaubern. Immerhin waren die mit einem Minikader angetreten. Neben zwei Torhüterinnen hatten sie nur sechs Feldspielerinnen und damit keinen Wechsler aufzuweisen. Das aber tat dem Elan und der Spielstärke der Gäste keinen Abbruch, zumal die Gastgeberinnen diesen personellen Vorteil auch taktisch nicht für sich nutzen konnten. Nicht zur Entschuldigung aber für den HCS ehrenhalber, musste festgestellt werden, dass der ebenfalls nicht in der  Bestbesetzung auflief. So standen Trainer Norman Komar lediglich zehn Spielerinnen inklusive Keeperin zur Verfügung. Der nötige Spielfluss und vor allem das Tempo litten merklich darunter, dass unter anderen mit Maren Emmrich, den Bein- und Martin-Schwestern wichtige und insgesamt sieben Spielerinnen fehlten. Positiv, auch für die Verstärkung in den kommenden Begegnungen zu vermelden ist jedoch der Ersteinsatz von Tabea Drews. Die sorgte mit ihrem Einsatz für Entlastung der Rückraumspielerinnen im Angriff und auch in der Abwehr für perspektivische Alternativen. Mit Alicia Bräuer, Melanie Pietsch Felicitas Storm wiesen auch die jüngsten im Team Steigerungen und weiteres Entwicklungspotenzial nach. Komar war so trotz der sicherlich  vermeidbaren Niederlage ganz zufrieden: „Wir haben ein spannendes Spiel gesehen, auch wenn ich mir schon einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Aber ich bin froh, dass zu sehen war, wohin wir wollen. Das war ähnlich gut wie gegen Chemnitz. Wenn wir die technischen Fehler weglassen, werden wir auch solche Spiele gewinnen. Spielerisch wurde das gut gelöst, was auch 28 Treffer belegen. Leipzig war trotz Notbesetzung der  erwartet starke Gegner. Wir haben das aber auch gut gemacht und ordentlich gegen gehalten. Tabea Drews zeigte mehrfach ihre Möglichkeiten. Sie und die jungen Spielerinnen werden wir in den jetzt kommenden Trainingseinheiten weiter integrieren. Dazu haben wir bis zum nächsten Auswärts-Spiel gegen Riesa/Oschatz drei Wochen Pause und Zeit, uns intensiv auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten.“ Also viel Arbeit, um erfolgreicher zu werden, was das Team mit dem entsprechenden Einsatz im Training der letzten Wochen laut Komar schon nachgewiesen hat. Trotzdem sind Siege und damit Punkte das Salz in der Suppe und das, was alle wollen. Dafür stehen auch die erfahrenen Damen, allen voran Nicole Eckhardt und Katarzyna Wiekiera sowie Martina Wiele oder Anne Schumacher und Wiebke Prenzel. Wenn die ebenfalls die vorhandenen Reserven auf die Platte bringen, sind weitere Punkte nur noch eine Frage der Zeit. Im Spiel gegen Leipzig rannten die Neustädterinnen meist einem kleinen Rückstand hinterher, der maximal drei Tore Differenz betrug. Trotz mehrfacher eigener Führung, so beim 9:8 oder 22:21 gelang es da nicht, den Vorteil auszubauen. Die Gäste konnten immer wieder zurückschlagen, wobei vor allem Beatrix Kerestely kaum zu stellen war. Auch die von der Drittliga-Truppe ausgeliehene Lea Guderian sowie Franciska Buth und Sharleen Greschner wiesen ihre hervorragende Grundausbildung und Perspektiv-Kader-Entwicklung erfolgreich nach. Wäre die HCS-Jugend auch schon soweit, würde die sicher auch nicht mehr in Neustadt kämpfen. So konnten sie sich vieles absehen und werden nachweisen, dass ihre Zeit ebenfalls kommen wird. Die Fans jedenfalls waren auch zufrieden und belohnten den Teameinsatz auch zwischenzeitlich mit viel Applaus.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera; Wiele (3), Pietsch (3/3), Prenzel (5/3), Eckhardt (7), Storm (2), Schumacher (2), A. Bräuer (2), Drews (4) und Bück.

Eberhard Neumann