24.02.2014Die Neustadt-Frauen gehen in Markranstädt nicht unter

Da kamen vor dem Spiel beim Spitzenreiter schon arge Bedenken hinsichtlich einer Klatsche auf. Dennoch wollten die Damen von Trainerin Daniela Filip im Piranha-Becken weder untergehen, geschweige denn gefressen werden. Eher angefressen schienen nach dem Spiel die Gastgeberinnen und deren Trainer. Hatte der die Auswahl einer vollen Bank und konnte sogar Spielerinnen außerhalb dieser Platznehmen lassen, sah es bei den Gästen eher dürftig aus. Lediglich eine Wechselspielerin bei auch nur einer Keeperin stand Filip zur Verfügung. Damit stellte sich auch gleich die Mannschaft aus dem Elbsandsteingebirgs-Vorland selbst auf. In der von den Unparteiischen akkurat geleiteten Partie wurde Härte von Beginn an unterbunden und so ein faires Spiel absolviert. Eine Verletzung konnten sich die Gäste ob des schmalen Kaders ohnehin nicht leisten. Die tummelten sich auf der Piranha-Platte in guter Atmosphäre der auch gut gefüllten Halle mit eigenem energischem Spielwitz. Bis zur 20. Minute lief es für sie sogar ungeahnt gut. Auf Augenhöhe wurde lange ein Remis bis zum 9:9 gehalten. Dann wurde aber nicht mit letzter Konsequenz so weiter dagegen gehalten. So kam noch ein Pausenrückstand von vier Toren zustande.

Das war dennoch aller Ehren wert und ließ für die zweite Halbzeit hoffen. Bis zur 50. Minute wurde ein maximaler Rückstand von sechs Toren gehalten und so nie zweistellig. Das war ganz im Gegensatz zum mit 44:20 verlorenen Hinspiel zu sehen. Da wuchs der Rückstand kontinuierlich an und führte zu einer der größten Pleiten des HC Sachsen seit Jahren. Diesmal ließ sich die Rumpf-Sieben nicht unter Wasser drücken und hielt die erwartete Niederlage in Grenzen. Letztlich war auch die Trainerin stolz auf ihre Frauen. Die mussten ab der 44. Minute sogar ohne Wechselmöglichkeit auskommen, denn von da an fiel Jenny Kolewa verletzt aus. Anne Zimmermann und Rebeca Cembranos Bruzon sprangen erfolgreich in die Bresche. Teammanager Uli Sturm meinte, auch recht zufrieden: „Wir haben uns hier gut verkauft, aber halt nicht gewonnen. Trotzdem waren wir lange Zeit gut dabei. Natürlich waren in der zweiten Halbzeit einige Konditionsverluste unverkennbar. Das führte zu dem ein oder anderen Konter. Aber Katarzyna Wiekiera zeigte eine hervorragende Leistung im Tor. Sie parierte neben drei Strafwürfen eine Reihe von Tempogegenstößen.“ Aus der geschlossenen Leistung sollte keine hervorgehoben werden. Auch Martina Wiele – blieb zwar als einzige ohne Torerfolg – hatte ihren Anteil am guten Spiel. Mit Sonderaufgaben und hoher Belastung in der Defensive tat sie das ihrige dazu. Immerhin war ein Sieg gegen den souveränen Kandidaten für den Aufstieg nie Pflicht, aber etwas geärgert wurde der doch. Das Hauptaugenmerk der Saison liegt ohnehin nur auf den ebenbürtig erscheinenden Gegnerinnen. Von denen kommt als nächstes Görlitz nach Neustadt. Am kommenden Sonntag um 17 Uhr steigt dann dieses Derby im Neustädter Sportforum.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera; Wiele, Skoczynska (6/2), Kolewa (3), Emmrich (2), Cembranos Bruzon (6), Zimmermann (7) und Naumann (2).

Eberhard Neumann