01.04.2019Die Neustädter Damen können ihre Personalprobleme nicht überspielen

Der Start ins Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn SG Klotzsche verlief für die Neustädterinnen immerhin sehr vielversprechend. Anfangs konnten sie ziemlich gut die bestehenden neuen Probleme überspielen und setzten den favorisierten Gastgeberinnen mehr zu als denen lieb sein konnte. Die wollten nicht nur gewinnen, sondern versuchen, die deutliche 35:20-Hinspielpleite wenigstens auszugleichen. Dazu musste ein Rückstand von 15 Toren für den direkten Vergleich bei Punktgleichheit zum Saisonende aufgeholt werden. Dafür waren die Vorzeichen für die Gastgeberinnen bestens. Vier der Neustädterinnen mussten schon über volle 60 Minuten im Spiel der zweiten Mannschaften im Vorspiel ran, denen zum Ende in Team eins dann die Körner fehlten. Dazu kam, dass sich Sarah Martin im letzten Spiel gegen Rietschen so verletzte, dass sie nicht einsetzbar war. Somit mussten die Gäste diesmal gänzlich ohne Rückraum auskommen, in dem alle Last auf Anne Schumacher lastete und die an ihre Grenzen gehen musste. Das alles zehrte an der Gesamtkonzentration. Nach Fehlern schon im ersten Durchgang, der durchaus auch mit fünf und mehr Toren plus enden konnte, vervielfachten sich diese in Hälfte zwei. Diese Konzentration fehlte auch bei den Siebenmetern, wovon allein fünf versiebt wurden. Die Gäste lagen trotz allem etwa 22 Minuten der ersten Halbzeit vorn, ehe die Gastgeberinnen zur Pause den Zwei-Tore-Rückstand egalisieren konnten. Dass bis dahin nur zwölf Tore gelangen, eröffnete den Klotzscher Damen die Möglichkeit, ihre personellen Vorteile nach dem Wechsel immer mehr für sich zu nutzen. Dabei hielten die Prenzel, Schumacher, Bein und Co. noch lange bis zur 46. Minute dagegen. Das war auch den permanent guten Torhüterleistungen von Franziska Grünberger und Katarzyna Wiekiera zu danken. Dann gab es plötzlich den wohl unvermeidlichen Einbruch und nach dem 19:17 minutenlang keinen Gästetreffer mehr. Ausgangspunkt waren eine unnötige Zeitstrafe des HCS und verwandelter Siebenmeter des Gastgebers zum 20:17. Erst nach dem 28:17 konnten nach letzter HCS-Auszeit wieder Tore erzielt werden. So konnte mit 3:1  aus Gästesicht ein größeres Debakel verhindert werden. Coach Bernd Berthold wollte das Spiel abhaken und vergessen. Sachlich analysierte er und sagte: „Anfangs lief es für uns recht gut. Klotzsche war nicht besser, aber wir wurden später nur schlechter. Da unterliefen zu viele technische Fehler auch ohne Not. Vor allem aus dem Rückraum fehlte die Unterstützung und Verstärkung für die Angriffe. Gegen das defensiv eingestellte Team war es schwer, im 1:1 Tore zu machen. Mit 12:12 war die erste Halbzeit noch in Ordnung. Am Ende wollten wir nur aufpassen, dass die Tordifferenz nicht zu hoch würde, um im direkten Vergleich vorn zu bleiben. Mich ärgerte einzig und allein die fehlende Körpersprache meiner Damen. Ansonsten bin ich trotz der Niederlage relaxt, weil die Bedingungen klar gegen uns sprachen. Das wirft uns nicht um und macht uns nur stärker. Das Spiel wird schnell abgehakt.“ So gehen die HCS-Frauen optimistisch in die kommenden drei Endspiele, die noch viel Spannung versprechen. Jetzt gilt erst einmal die Konzentration und Vorbereitung dem Spiel zu Hause gegen Elbflorenz. Da heißt es, mit voller Kapelle die Schmach des Hinspiels zu tilgen.

HC Sachsen spielte mit: Grünberger, Wiekiera; S. Martin (n.e.), Pietsch (1/1), Prenzel (6/2), Lange (2), A. Bräuer (4), Schumacher (1), Kreisch (1), Mosig (3) und T. Bein (2).

Eberhard Neumann