13.04.2016Die Neustädter Damen verlieren auch gegen die Thüringer Bundesligareserve

Dass die Saison so frustrierend enden und mit dem letzten Tabellenplatz abgeschlossen werden würde, hatte sich vor dem ersten Anpfiff im September niemand gewünscht. Im Laufe der bisher 21 Spiele – eines ist nun noch offen und führt zum Vorletzten HSV Magdeburg – gelangen lediglich magere zwei Pünktchen. So schlimm wie das Gesamtergebnis ist, war auch das letzte Heimspiel noch einmal. Schon die erste Halbzeit offenbarte alle Schwächen wieder deutlich. Ganze zehn Treffer in 30 Minuten, in Halbzeit zwei wurden es auch nicht mehr, zeugen vom fehlenden Angriffsschwung. Den zelebrierten ein ums andere Mal die Gegnerinnen. Diese jungen Damen, nur eine älter als zwanzig, schienen in allen Belangen überlegen. Dabei fiel deren älteste nach 50 Minuten mit dritter Zeitstrafe auch noch aus. Bis dahin hatte sie es den Gastgeberinnen in der Abwehr schwer genug gemacht. Besonders viel gibt es auch zum Spiel nicht zu berichten, denn schon die Anfangsphase wurde entscheidend mit einem 6:0-Negativlauf eingeläutet. Besser wurde es vorerst auch nicht und die Gäste bauten ihren Vorsprung sukzessive aus. Trainer Norman Komar musste in der 16. Minute mit seiner Auszeit etwas an Ordnung und neuer Vorgabe schaffen, war letztlich auch ziemlich ratlos und angefressen: „Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen. Bis zur 17. Minute hatten wir weder im Angriff, noch in der Abwehr Zugriff zum Spiel. Danach lief es recht gut, aber da war das Spiel schon nicht mehr zu drehen. Der THC bestrafte jeden Fehler mit Kontern. Vor allem in der Abwehr sahen wir schlecht aus. Hinten hinaus muss ich feststellen, dass sich beinahe jede Spielerin mit Wehwehchen rumschlagen musste und so über die gesamte Saison nie ihr Potenzial abrufen konnte.“ Zur Begegnung selbst gilt es festzustellen, dass es eher ein Siebenmeter-Festival war mit mehrfachem Versagen vom Punkt. Der THC verwarf von 13 Strafwürfen fünf, der HC Sachsen von acht derer drei. Nun steht noch ein Spiel beim Vorletzten in Magdeburg an. Würde wenigstens da gewonnen, wäre es ein versöhnlicher Abschluss einer verkorksten Saison, die kaum einem Freude bereitete. Selbst Komar ist unschlüssig, wie er abschließend alles bewerten wird: „Bei dem ausbleibenden Erfolg muss auch ich mich als Trainer natürlich hinterfragen. Das geht auch an mir alles nicht spurlos vorbei. Mein Kontrakt läuft zwei Jahre, was ich natürlich erfüllen möchte. Entsprechend den Rahmenbedingungen werde ich mir aber alle Optionen offen lassen. In den nächsten Tagen müssen wir uns zusammensetzen.“ Auf Grund von großen  Engpässen auch bei anderen Vereinen könnte sich für den HC Sachsen abermals die Möglichkeit des Antritts in der kommenden Saison in der Oberliga ergeben. In seinem Schlusswort brachte es Hallensprecher Giese aber auch auf den Punkt: „Sportlich sind wir abgestiegen.“
HC Sachsen spielte mit: Röllig, Wiekiera; Härtel, Wiele (2), T. Bein, Prenzel (4), Emmrich (1), Eckhardt (4), S. Bein (1), Zimmermann (2), S. Martin (6/5) und Bück.
Eberhard Neumann