14.03.2013Doppelbelastung für Sachsen-Damen mit Ko.-Charakter

Gleich zweimal müssen die verletzungs- und personalbedingt arg gebeutelten Frauen vom HC Sachsen Neustadt-Sebnitz am kommenden Wochenende in eminent wichtigen Partien ran. Bereits am Samstag geht es nach Bischofswerda zum Spiel im Sachsenpokal um den Einzug ins Halbfinale. Schon am Sonntag steht dann in eigener Halle der Abstiegskrimi gegen Frankfurt/Oder auf dem Programm. Für die Minibesetzung des HC Sachsen ist das ein Härtetest der besonderen Art. Um den erfolgreich zu bestehen, muss alles bestens laufen, KO. wollen sie da nicht gehen. Vorteilhaft dabei ist, dass sowohl das Pokal- als auch das Punktspiel keine weiten Wege und damit zusätzlichen Verschleiß bedeuten.

Sachsen-Molten-Pokal

Bekanntlich sind die Frauen vom HC Sachsen neben Oschatz das erfolgreichste Team im Landespokal. Diesen Nimbus zu wahren, gilt es morgen um 16 Uhr in Schiebock gegen die Frauen vom Sachsenligisten Bischofswerda. Von der Papierform eigentlich eine leichte Aufgabe durch den Zwei-Klassen-Unterschied. Doch die Misere beim HC Sachsen in personeller Hinsicht ist nicht allzu optimistisch stimmend. Da aber der Einzug ins Halbfinale winkt, dürfte das dennoch motivierend wirken. Das sieht auch Teamchef Uli Sturm so: „In Bischofswerda will ich ein ordentliches Ergebnis und eine solide Leistung sehen. Wir sollten das als Vorbereitung auf den Sonntag nutzen und Schwung dahin mitnehmen.“ Unter normalen Umständen sollte die Partie eine bessere Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen sein, so wird es aber möglicherweise eine Gratwanderung. Im Vordergrund steht: Keine Verletzungen, keine Sperren. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre eine weitere Teamschwächung im Abstiegskampf. Den Neustädterinnen etwas entgegen kommen sollte, dass sich auch die Gastgeberinnen in einer ähnlichen Situation befinden. Auch sie kämpfen gegen den Abstieg, verfügen nur über einen immer kleiner werdenden Kader und müssen sich ebenfalls auf die Punktspiele konzentrieren, ohne zusätzliche Ausfälle zu riskieren. Priorität für beide hat der Abstiegskampf.

Punktspiel 3. Liga

Sturm meinte ergänzend zur Abstiegsfrage: „Es steht außer Frage, wir müssen mindestens Zwölfter werden, um in der dritten Liga zu bleiben. Wir sollten uns für die zweite Hälfte in Leipzig rehabilitieren. Es muss eine richtige Reaktion der Wiedergutmachung kommen. Ich bin mir sicher, alle im Team werden das versuchen. Mit klarer Verbesserung der Gruppendynamik ist alles möglich. Gegen Frankfurt müssen wir uns wie gegen Leipzig auf ein hohes Tempo einstellen.“ Da die Brandenburgerinnen nicht so stabil und sicher im Tempospiel sein dürften, liegt darin eine Chance für den HC Sachsen. Auf alle Fälle kann nur mit Aufbau von Selbstvertrauen im Pokalspiel genügend Schwung fürs Punktspiel geholt werden. Definitiv werden also Wiebke Prenzel – wurde am Dienstag operiert und beginnt nun mit Reha – und langfristig Anne Zimmermann fehlen. Mehr darf es nicht werden. Hauptsache, die Grippewelle schlägt nicht auch noch zu. So steht über allem auch die Möglichkeit einer Niederlage, die unter allen Umständen verhindert werden soll. Was dann passiert, kann jeder an fünf Fingern abzählen und der HC Sachsen für die Oberliga planen. Für Sturm ist das kein Thema: „Ich mache mir darüber jetzt noch keine Gedanken, was ist, wenn wir verlieren sollten. Ich gehe davon aus, dass wir gewinnen.“ Wichtig dabei wird ein Sieg mit mindestens zwei Toren plus, damit die Gäste auch bei Punktgleichheit am Ende hinter den Sachsen bleiben. Ko. sind die dann lange noch nicht.

Eberhard Neumann