09.12.2013Favorit verlässt das Sportforum als Sieger

Als am Sonntag die Gäste aus Marienberg gegen die Heimsieben im Sportforum aufliefen, war die Erwartungshaltung des heimischen Publikums wohl eher skeptisch zu nennen. Zu deutlich waren die Niederlagen, die unsere Damen in den letzten beiden Pokalbegegnungen gegen die Erzgebirgerinnen hatten hinnehmen müssen. Hinzu kam die schon im Vorbericht zu der Partie ausführlich beschriebene missliche Personalsituation, die sogar die Trainerin Daniela Filip zwang, sich das Trikot der Heimmannschaft überzustreifen. Überdies durfte wie so häufig die Gastmannschaft das erste Tor werfen. Gleichwohl war zu spüren, dass am Sonntag etwas anders war.  Unsere Damen waren irgendwie präsenter und gingen insbesondere in der Abwehr wesentlich agressiver zu Werke, als es zuletzt zu sehen war. Das Abwehrzentrum stand kompakt und die Marienbergerinnen hatten nicht die Möglichkeit, im Spiel eins gegen eins die Abwehrreihe zu durchbrechen. Trotzdem gingen die Gäste wieder mit 2:5 in Führung. Ausbauen konnten sie diesen Vorsprung aber nicht.

Unterstützt vom Publikum kamen unsere Damen, geführt von Jenny Kolewa, wieder ins Spiel zurück. Die offensive Deckung der Gäste gegen Dominika Tvrdonova wurde von den übrigen Spielerinnen diesmal kompensiert. Beim 9:9 war wieder Gleichstand hergestellt und die Gastgeber lagen kurz vor der Halbzeit sogar mit 14:13 vorn. Bei den Zuschauern keimte ob dieser Leistung Hoffnung auf eine kleine Sensation auf. Die Gäste konnten zwar noch vor der Pause ausgleichen und durch einen, aus Sicht der Heimmannschaft unglücklichen, Freiwurftreffer in Führung gehen. In der Halbzeitpause waren sich aber alle Beobachter einig, eine starke Leistung unserer Damen gegen die sicher zweitstärkste Mannschaft der Liga gesehen zu haben. Viele hofften, dass es auch nach der Pause so weitergehen und vielleicht eine Sensation gelingen könnte. Dass dies nicht gelang, lag aber sicher nicht an einer Leistungssteigerung der Gäste. Kontinuierlich schlichen sich wieder die Fehler bei der Heimmannschaft ein, die sicher keiner in Halbzeit eins vermisst hatte. So wurden Langpässe auf Spielerinnen gespielt, die sich zuvor nicht entscheidend von der Gegenspielerin absetzen konnten und man sah wieder jenes "klein-klein", das schon im letzten Spiel häufig zu Ballverlusten im Angriff führte. Die Gäste nahmen diese Geschenke gern an und konnten ihren Vorsprung kontinuierlich erhöhen. Bereits nach ca. 10 min der zweiten Häfte hatten sich die Erzgebirglerinnen einen 5 Tore Vorsprung herausgespielt. Leider gab es jetzt kein "zurück" mehr für die Heimmannschaft. Trotz durchgängig guter Leistungen der Torhüterinnen konnte die gute Abwehrleistung der ersten Halbzeit nicht wiederholt werden und so kam letztlich mit dem 23:33 doch ein Ergebnis zustande, mit dem man vor dem Spiel rechnen musste.

Sicher fehlten der Heimmannschaft die Tore der offensiv gedeckten Dominika Tvrdonova, die auch wegen ihrer Verletzung (Rippenprellung) nicht ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten konnte. Sicher schwanden in der zweiten Halbzeit auch die Kräfte der Damen von Daniela Filip. All das macht aber den erheblichen Leistungsabfall, vor allem in den ersten 10 Minuten der 2ten Hälfte, nicht nachvollziehbar. Ein besonderes Lob sei an dieser Stelle einmal an Katarzyna Skoczynska ausgesprochen, die seit Beginn der Saison wirklich permanent gute Leistungen erbringt und fast immer zu den besten Torschützen der HC Sachsen-F1 gehört. Auch an diesem Sonntag erzielte sie wiederum 5 Treffer und ackerte in der Abwehr gegen körperlich meist überlegene Gegenspielerinnen. Trotz dieser Niederlage richtet sich der Blick nach vorn. Bereits am nächsten Sonnabend ist die SG Seehausen zu Gast im Sportforum. Trotz berechtigter Kritik an der Heimmannschaft muss der Anspruch im Spiel gegen den vorletzten der Liga nichts desto weniger als ein klarer Sieg sein.

 

Der HC Sachsen spielte mit: Katarzyna Wiekiera, Anne Naumann (beide Tor); Martina Wiele 5, Katarzyna Skoczynska 5, Jenny Kolewa 6, Maren Emmrich 2, Rebeca Cembranos Bruzon 3, Daniela Filip 1, Dominika Tvrdonova 1, Anne Schuhmacher n.e., Tina Martin n.e.