13.01.2015Kollektiver Ausfall...

Dass Chemnitz, als Zweitplatzierter mit erst einer Niederlage, ein harter Gegner werden würde, war allen im Vorhinein klar. Doch was sich den Zuschauern am Sonntag im Neustädter Sportforum bot, war schon schwer zu verdauen. Wollte man sich eigentlich so teuer wie möglich verkaufen und den Gästen das Leben schwerer als erwartet machen, waren diese wohl gegenteilig von der Harmlosigkeit der HC Sachsen-Frauen überrascht. Und das nutzten die HV Damen gnadenlos aus, so dass sich die Gastgeberinnen nach nur 10 Minuten bereits 0:6 im Hintertreffen sahen. Und es sollte nicht besser werden. Zwar hatten auch die Neustädterinnen ihre Chancen, doch ein ums andere mal wurde der Ball ans Gehäuse genagelt und die 7-Meter Quote war ebenfalls verheerend. Folgerichtig wechselte man beim Stand von 7:16 die Seiten.

Auch wenn im Handball ja so einiges möglich ist, glaubte wohl keiner der Zuschauer mehr an ein aufbäumen der Mannschaft und eine mögliche Wende. Und sie sollten Recht behalten. Im Angriff wurde nach wie vor planlos agiert, fehlende Dynamik ließ keinen Druck auf die Abwehr der Chemnitzerinnen entstehen und durch unzählige technische Fehler und daraus resultierende Ballverluste, lud man die Gäste förmlich dazu ein ihr eindrucksvolles Gegenstoßspiel zu demonstrieren. Das war auch der Grund für den, auch in dieser Höhe (16:27), absolut verdienten Sieg der Chemnitzerinnen. Aus dem Positionsangriff, wenn es mal dazu kam, war der Gegner keine "Übermacht". Sie spielten vorwiegend über den Kreis, welcher immer wieder schön in Szene gesetzt wurde und gegen den die HC Sachsen Abwehr keine Mittel fand, aber die Rückraumspielerinnen blieben eher unauffällig. Folglich hätte der Gegner schon allein durch ein besseres Rückzugsverhalten, deutlich mehr gefordert werden können. Möglicherweise wäre so ein ganz anderes Spiel entstanden. Einzig Nicole Eckhardt setzte durch einige sehenswerte Treffer aus dem Rückraum seltene Glanzpunkte und Torfrau Katarzyna Wiekiera konnte durch mehrere schöne Paraden eine noch deutlichere Niederlage  verhindern.

Trainerin Anja Köhler hat die Schwachstellen sicher erkannt und wird mit der Mannschaft bis zum nächsten Spiel hart daran arbeiten müssen, um ein ähnliches Debakel zu verhindern. Denn dann wartet der Ligaprimus aus Markranstädt auf unsere Mädels.