16.09.2019Neustadt-Damen für den Einsatz nicht belohnt und unter Wert geschlagen

Im Prinzip lief in der Domstadt ein fast lupenreines Juniorteam des HC Sachsen auf. Nur Katarzyna Wiekiera und Nicole Eckhardt hoben den Altersschnitt etwas nach oben. Beiden muss gedankt werden, dass sie die Strapaze auf sich nahmen. Wiekiera war zudem gesundheitlich angeschlagen und Eckhardt schon nach 21 Minuten ganz aus dem Rennen. Dabei präsentierte sich dieser Rumpfkader vor allem in der ersten Hälfte prächtig und konnte trotz aller Widrigkeiten die Gastgeber mehr ärgern als denen lieb war. Zwei Tore minus zur Halbzeit sollten alle Optionen für die zweite Hälfte offen lassen. Wohl noch nie in dieser Formation auflaufend, waren natürlich einige Unstimmigkeiten, vor allem im Abwehrverbund, nicht zu übersehen. In der fünften Minute besorgte die gut aufgelegte Felicitas Storm sogar die 3:2-Führung für ihr Team. Die Gastgeberinnen legten zwar immer wieder vor, aber der Gast ließ sich nie abschütteln, so auch zu sehen beim dem 7:7 durch Alicia Bräuer in der 14. Minute. Selbst das insgesamt zahlenmäßige und schon vor dem Wechsel mehrfach überzählige spiel konnten die Gastgeberinnen bis dahin noch nicht dominieren. Da bedurfte es schon weiterer Eingriffe und Situationen, um das Ruder an sich zu reißen und sicher die Elbe zu beschiffen. Neustadt blieb bis zur 40. Minute weiter in Schlagdistanz, musste dann aber mehr und mehr den Umständen Tribut zollen. Nach dem 23:20 war die Periode zwischen der 42. und 45. Minute entscheidend. Kurz nach der Auszeit der im Vorteil befindlichen  Heimmannschaft ereilte die Gäste eine dreifache Unterzahl, damit war das Spiel gegessen, zumal Alicia Bräuer als wichtige Mittelspielerin auch noch auf die Tribüne musste. Die danach folgenden15 Minuten gestalteten sich wie es kommen musste. Die gebeutelten Neustädterinnen fanden ohne Kopf nicht mehr in die Spur und ins Spiel zurück. So war letztlich Trainer Bernd Berthold mit seinem Team für die ersten 45 Minuten zufrieden und konnte dem für den Rest keine Vorwürfe machen. ... Jedenfalls wünsche ich den Meißnerinnen weiter eine gute Saison und Erfolg. Mit der Gesamtsituation hatten sie nichts zu tun. Für mein Team bin ich vor allem mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Körpersprache und Einsatz waren trotz fragwürdiger Entscheidungen positiv. Da ließen sie sich auch noch nicht so aus dem Konzept bringen. Alles andere müssen wir abhaken. Das sehr dezimierte und indisponierte Team hat außer in der Abwehr insgesamt überzeugt.“ Der Mantel des Schweigens über allem ist sicher die beste Reaktion aller, die Saison geht weiter und da sollen die Lichtblicke überwiegen. In dieser Woche bereiten sich die Neustädterinnen konzentriert auf die Partie gegen Heidenau vor. Das wird ein ganz anderes Kaliber, denn die Gäste gehören sicher zum Favoritenkreis der Liga.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; Eckhardt, A. Bräuer (4), Kreisch (1), Mosig (5), Storm (5), Pietsch (5/4), Rabe und T. Bein (3).

Eberhard Neumann