10.09.2019Neustadt-Damen gewinnen zum Punktspielauftakt

Die Halle war gut besucht, alle waren höchst motiviert und angespannt – so wie es immer vor und zu Beginn einer neuen Saison ist. Vor allem die Ungewissheit, wie sich die Vorbereitung auf diese auswirken würde und was davon schon umsetzbar ist, herrscht auf allen Seiten. Schnell und erfolgreich ins Spiel und die Saison kommen, das ist der Anspruch aller. Die einen wollen ihre Entwicklung unter Beweis stellen und nach höheren Zielen greifen – die anderen wollen für den Klassenerhalt punkten und Spaß haben. Letzteres wünschen sich natürlich alle, auch auf den Rängen. Damit sind Vorgaben, Erwartungen Motivation gegeben und es kam wie es kommen musste. Die Gäste gingen gleich dreimal nacheinander vom Anwurf weg in Führung. Nach dem schnellen 1:3 in der zweiten Minute kippten drei Tore in Folge das Ergebnis zu Gunsten der Hausdamen. Zäh verlief der weitere Ablauf der Partie, in der es den Gastgeberinnen vorerst nicht gelang, deutlichere Zeichen und Abstände  vorzulegen. Langsam kam aber deren Motor ins Laufen und nach 20 Minuten standen schon mal fünf Tore Differenz zu Buche. Daran hatte der Gast mehr zu knabbern als der vorhatte. Zwar kam er immer wieder etwas näher, aber dann auch nicht zu mehr. Clever wurden hinten die Räume zugemacht, so dass die Dresdenerinnen meist nur den Weg über die linke Angriffsseite zum Tor fanden. Doch nie konnten sich die Damen von Trainer Bernd Berthold deutlicher absetzen, so dass eine mögliche Vorentscheidung vertagt wurde. Der Coach sagte nach dem Spiel dann auch durchaus zufrieden: „Erste Spiele sind immer so. Der Gegner stellte eine Mannschaft, die uns völlig unbekannt ist. Nur im Vorfeld erfuhren wir, dass der sich mit fünf Spielerinnen verstärkt hatte. So mussten wir auch vorsichtig und konzentriert beginnen. Da wir die nicht einschätzen konnten, mussten wir ein Sicherheitsspiel anbieten, alles andere schien mir zu riskant. Wir durften nicht viel probieren, um konstanter zu stehen und zu spielen. Wie erwartet, war unser Zusammenspiel noch nicht so wie erhofft, aber ich bin insgesamt zufrieden, vor allem über die zwei Punkte. Neben zu vielen vergebenen Chancen müssen wir auch weiter an unserer Abwehr arbeiten. Gut eingebracht haben sich Rebeca Cembranos Bruzon und Wiebke Prenzel, die auch wichtige Tore erzielten. Das gilt gleichermaßen für die Torhüterinnen, Teresa Bein und Nicole Eckhardt, die mit ihrer Erfahrung schon wieder brillierte. Alle anderen haben das Übrige zum Erfolg beigesteuert. Hinten raus wollten wir das Spiel über die konditionelle Seite entscheiden, aber auch bei den Gästen war da kein Abbruch zu erkennen.“ Gerade auch deshalb ist der über die Zeit gebrachte Heimsieg so wertvoll, weil der Gegner nie nachließ und immer selbst vor allem mit Erfahrung für die entsprechenden Kontrapunkte und Torerfolge  sorgte. Die vergebenen eigenen Chancen verblassen so etwas. Immerhin sind 30 Treffer immer gut für einen Erfolg und das, was nicht im gegnerischen Kasten landete, ist der Start-Nervosität geschuldet. Und so wie die Gäste auftraten, werden sie es auch anderen Teams der Liga noch schwer machen. Die HC-Sachsen-Frauen wissen, wo der Schuh weiter drückt und konnten nun im ersten richtigen Wettkampf sehen, was es zu regulieren gilt. Schon die nächste Partie wird nicht leichter, wenn es am Sonnabend nach Meißen geht.

HC Sachsen spielte mit: Katarzyna Wiekiera, Franziska Grünberger; Enni Hähnel, Sarah Lange, Wiebke Prenzel (7/1), Nicole Eckhardt (2), Alicia Bräuer (4), Elisa Kreisch, Rebeca Cembranos Bruzon (11/3), Felicitas Storm (2), Melanie Pietsch und Teresa Bein (4).

Eberhard Neumann