26.11.2017Neustadts Damen schwächeln und verlieren prompt

Es war wie ein altes Leiden, die Neustädterinnen fanden wieder einmal nicht die richtigen Wege zum Tor, um die Partie in Bischofswerda offener zu gestalten. Da wurden die Lugenheim, Petalla und Co. doch recht gut beherrscht, aber da klappte es einmal mehr nicht mit dem eigenen Einnetzen. Allein die unterirdischen sieben Treffer in Halbzeit eins bestätigen die Torwurfflaute. Da hilft es auch nicht, wenn nach dem Wechsel ein anderer Auftritt folgte und diese Halbzeit sogar mit 15:11 gewonnen wurde. Die 15 im zweiten Abschnitt erzielten Treffer verdoppelt, hätte es die anvisierten 30 Tore ergeben können. So aber scheiterten die Wiele, Drews und Co. an der gut aufgelegten Marleen Denecke im VfB-Tor oder an eigenem Wurfpech. Schon der Spielbeginn wurde total verrissen, so dass sich das Team nie mehr aus diesem Tief heraus ziehen konnte. Auch die frühe Auszeit von Trainer Bernd Berthold in der vierten Minute fruchtete nichts. Aus dem klaren 4:0 der Gastgeberinnen wurde gleich noch das 5:0 und so ging es bis zur 22. Minute weiter, ohne Zugriff zum Spiel zu finden. Dann gelang bis zum Halbzeitpfiff nur noch ein Treffer und das Spiel war praktisch entschieden. Bis zum Wechsel wurden den VfB-Damen bereits sieben ihrer insgesamt neun Strafwürfe zugesprochen. Das konnten die Gäste mit lediglich einem von zuletzt insgesamt vier nicht kompensieren. Zudem spielte der HC Sachsen in der ersten Hälfte vier von achtmal in Unterzahl, Schiebock nur einmal von sechs. Dementsprechend sauer war auch Berthold. Sollte das auf sein Team sein oder die Referees? Diese Frage stellte er sich bei dem für ihn unverständlichen Ungleichgewicht. Dass kurz vor Spielende auch noch Sarah Martin nach hartem Aufprall auf den Hinterkopf ins Krankenhaus musste, setzte seinem Missmut noch die Krone auf. Seine jungen Spielerinnen neben den erfahrenen Wiele, Eckhardt und Emmrich kamen jedenfalls mit gegnerischen Härten nicht zurecht. Selbst waren sie zu zaghaft, dazu ungestüm oder ungeschickt. Mit der zweiten Hälfte war Berthold danach eher zufrieden und meinte beinahe entschuldigend: „Nach dem Wechsel hatten wir die Abwehr auf die vorher kaum erprobte 3-2-1-Variante umgestellt und damit mehr Erfolg. Da das beim ersten Mal gut funktioniert hat, werden wir das auch intensiver trainieren, was für die Zukunft hoffen lässt. So konnten wir gleich nach dem Wechsel um vier Tore verkürzen, mussten dann aber wieder in Unterzahl und unnötige Gegentore hinnehmen. Die Ausbeute in der zweiten Halbzeit ist okay, die Angriffe wurden meist gut verwandelt, aber insgesamt konnten die Fehler nicht abgestellt werden.“ So blieb es lediglich bei einer Ergebniskorrektur ohne dem Spiel eine entscheidende Wende zu geben. Die erste Halbzeit wollte Berthold schnell vergessen wissen und meinte dennoch: „Immerhin gingen wir mit drei, vier gesundheitlich angeschlagenen Spielerinnen in diese wichtige Partie. Unser Ziel war es, aus dem Rückraum ruhig zu beginnen und den Ball laufen zu lassen. Wir wollten selbst in schnelle Bewegungen kommen. Das wurde aber in der ganzen ersten Halbzeit nicht umgesetzt. Übernervös spielend, funktionierte einfach nichts. Sichere Tore wurden nicht gemacht und zu viele Chancen liegen gelassen. Unsere gewohnte höhere Qualität wurde nicht abgerufen. Dazu kam die grenzwertige Verteilung der Zeitstrafen, was uns ständig aus dem Rhythmus brachte.“ Nun muss eben die längere Pause bis in den Januar genutzt werden, um an den Stellschrauben für weitere Erfolge zu drehen. Berthold will da mit seinen Damen weiter am System und der Chancenverwertung arbeiten. Ein Pflichtspiel steht allerdings auch 2017 noch an. Am 9. Dezember geht es nach Leipzig. Dort soll gegen den Verbandsliga-Elften der Einzug ins Sachsenpokal-Halbfinale perfekt gemacht werden.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; S. Martin (6/1), Wiele (1), Eckhardt (3), S. Bein (1), Emmrich (6/2), Storm, Drews (2), T. Martin und T. Bein (3).

Eberhard Neumann