04.11.2018Neustadts Damen werden auch in Rietschen gefordert und bekämpft

Es war wieder fast eine stahlharte Gegenwehr, die den Neustädterinnen beim SSV Stahl entgegenwirkte. Das gesamte Spiel war mehr von Kampf geprägt und die HCS-Frauen mussten versuchen den robusten Gegnern mit Schnelligkeit aus dem Wege zu gehen. Irrsinniger Weise vergrößerte sich wieder einmal die Verletztenliste, so dass Trainer Bernd Berthold die Sorgenfalten weiter durchfurchen. Am ärgsten traf es diesmal Alicia Bräuer, Sophie und Teresa Bein. Die beiden erst genannten fielen nach ihren Verletzungen sogar für die restliche Spielzeit aus. So war denn Berthold auch froh, dass er mit Sarah Lange und Elisa Kreisch wichtige Unterstützung aus der zweiten Mannschaft hatte. Und beide machten ihre Sache richtig gut. Allerdings lagen die Hauptlasten so auch wieder auf den Torhüterinnen Katarzyna Wiekiera und Franziska Grünberger, die sich topp ergänzten und beide mit teils super Paraden die gestresste Abwehr entlasteten. Hinten hatten die teils spacken HCS-Mädels kein Zuckerschlecken mit einigen properen Damen des Gegners. Durch viele Ballgewinne gegen die einfachen und durchschaubaren Angriffe der Gastgeberinnen konnten vorn eine Menge Erfolge erzielt werden. Mehr wurden oft durch unkontrolliertes und Verletzungen billigendes Abwehren des SSV verhindert. Rein spielerisch waren die Gäste hoch überlegen. Dabei konnte die angeschlagene Sarah Martin erst nach etwa 20 Minuten eingreifen, zuvor nur bei zwei Strafwürfen, und dennoch in der Folgezeit die meisten Treffer im Spiel erzielen. Sukzessive setzten sich die Gäste ab und holten einen ungefährdeten Auswärtssieg. Das war auch für Berthold das Wichtigste neben dem Bangen um die Gesundheit seiner Spielerinnen: „Uns war klar, dass es gegen den Tabellenletzten nicht einfach würde. Die Gegenwehr war teils ungestüm und das Ergebnis sind zu den drei Verletzten weitere drei aus diesem Spiel. Mir fehlen die Worte, denn das hatte mit Handball mehrfach nicht viel zu tun. Dabei sind Verletzungen im Handball nicht ungewöhnlich, das ist okay. Aber Verletzungen in Kauf nehmend durch Einsteigen von hinten, der Seite oder Stoßen in der Luft sind schon grenzwertig und unnormal. Das Ergebnis ist letztlich in Ordnung ob der erkämpften zwei Punkte. Eine Spieleinschätzung fällt aber trotzdem schwer. Wir können nur hoffen, dass die Verletzungen nicht auch noch langwieriger sind. Da kommt uns hoffentlich die nächste Spielpause etwas entgegen. Toll finde ich, dass sich mein Team nicht hat beeindrucken lassen. Wir waren in vielen Situationen zu schnell für Rietschen. Die Aufbaureihe mit Alicia Bräuer, Sophie und Teresa Bein hat ihre Sache wieder gut gemacht. Nach Anfangsproblemen heben wir noch guten Handball gespielt. Sarah Martin, Felicitas Storm und Alicia Bräuer sowie die Torhüterinnen und auch die gesamte Mannschaftsleistung waren unter den gegebenen Umständen sehr zufriedenstellend.“ So hatten mit Lisa Marie Müller, Sarah Lange Luzie Mosig und Elisa Kreisch alle ihren Anteil am Erfolg. Diese Geschlossenheit ist derzeit das Plus der Neustädterinnen. Jede Spielerin versucht, ihre Sachen bestens zu machen und damit Engpässe beim Personal zu kompensieren. Einfacher aber wird es nicht, wobei die Pause vor dem Spiel bei Elbflorenz in Dresden gut tun sollte.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (12/1), Lange (2), A. Bräuer (2), Kreisch, S. Bein (3), Mosig, Storm (7), Müller (1) und T. Bein (7/1).

Eberhard Neumann