21.10.2013Neustädterinnen können jegliche Pokalträume abhaken

Am vergangenen Sonnabend trafen in der Erzgebirgsstadt Marienberg zwei der augenblicklichen Topteams der Oberliga in der Qualifikation zum DHB-Pokal aufeinander. Beide verfügen aktuell über 8:0 Punkte, sind im Punktspielbetrieb ungeschlagen und konnte nach bisher beiderseits leichteren Spielen die Stärke der anderen testen. Die Gastgeberinnen nutzten das mit beinahe optimaler Besetzung weidlich. Sie ließen dem Rumpfteam des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz kaum die Spur einer Chance. Dabei spielten sie auch nicht fehlerlos, waren aber mit ihren 14 technischen Fehlern und neun Fehlwürfen den Gästen deutlich überlegen. Das drückte sich am Ende immerhin in 33 geworfenen Toren und einer für zwei Spitzenteams zu hohen Differenz von zehn deutlich aus.

 

Ohne Auswechselalternative angereist, war es nur eine Frage der Zeit, wann die Neustädterinnen abbrechen würden. Den sechs Feldspielerinnen konnte keiner der Zuschauer unterstellen, dass sie nicht gekämpft hätten. Für die Trainerin war es eher ein geruhsamer Abend, denn die Mannschaft stellte sich von selbst auf. Einzige Alternative war zuletzt Torhüterin Anne Naumann, die die immer noch angeschlagene Rebeca Cembranos Bruzon als Feldspielerin ersetzen musste. Da war sie im Tor gerade erst richtig warm geworden und hatte gleich einen Strafwurf pariert. Die Marienbergerinnen konnten inklusive Trainer studieren, wie der HC Sachsen-Stamm auseinander gespielt werden kann. Vor allem die ehemaligen Neustädterinnen Denise Reichel im Tor, Vicky Schütze (6 Tore) in Abwehr und am Kreis sowie Lucie Hribova (7) versetzten den Gästen immer wieder schmerzliche Nadelstiche. Ganz ordentlich anzusehen waren die ersten 20 Minuten bis zum 10:9 auf Augenhöhe. Doch schon vor der Pause kam der zu erwartende erste Einbruch und es ging mit einem Minus von sechs Toren in die Kabinen.

 

Fast acht Minuten brauchten die Tvrdonova und Co. nach dem Wechsel, um zum nächsten Treffer zu kommen. Nur gut, dass die Gastgeberinnen da ebenfalls schwach abschlossen. Nur zwei weitere Tore legten sie da vor. Da die Slowakin über die gesamte Spielzeit in Pressdeckung genommen wurde – auch dafür stand keine Alternative zur Verfügung – wurde der komplette Rückraum neutralisiert. Jenny Kolewa allein konnte es auch nicht richten. So wurde der Rückstand sukzessive vergrößert. Nicht einmal eine weitere Auszeit in der zweiten Hälfte wurde den Gästen zum Verschnaufen gegönnt. Die Gastgeberinnen konnten reichlich Selbstvertrauen für die nächsten Spiele tanken. Die Gäste dagegen müssen sich das nun anderswo holen. Doch da steht schon in Kürze der Ligahit gegen den Spitzenreiter Markranstädt an. Wieder mit einer Rumpftruppe wird da auch zu Hause nichts zu machen sein. Das Beste auf Neustädter Seite waren in der Halle auf dem Goldkindstein die Fans. Hoffentlich hilft das im nächsten Heimspiel.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Naumann; Wiele (1), Tvrdonova (3), Skoczynska (5), Kolewa (7/1), Cembranos Bruzon (4) und Emmrich (3).

Eberhard Neumann