16.09.2015Saisonstart verpatzt

Nachdem die vergangene Saison gelinde gesagt ordentlich in die Hose ging, wurde die Sommerpause intensiv genutzt um die Damen des HC Sachsen wieder wettbewerbsfähig zu machen. Dass dies ein schwieriges Unterfangen ist, war nicht nur Neutrainer Norman Komar bewusst, doch trotz den Abgängen von Spielmacherin Rebeca Cembranos Bruzon und Anja Heine stellt er sich der Herausforderung und wird die Mannschaft für die Saison 2015/2016 von der Bank aus betreuen.
Am Samstag war es dann so weit. Zum Saisonstart gastierte der HV Chemnitz im Neustädter Sportforum und sollte dem neuen Trainer zu einer ersten Standortbestimmung dienen. Doch ob die Chemnitzerinnen tatsächlich als Maßstab gelten sollten ist fraglich, denn was die Mannschaft um Trainer Thomas Sandner da an den Tag legte, dies sei vorweggenommen, war schon beeindruckend.

Dabei sah der Beginn der Partie noch recht vielversprechend für die Neustädterinnen aus, denn bis eine viertel Stunde nach Anpfiff, wogte das Spiel recht ausgeglichen hin und her. Die Abwehrreihen beider Mannschaften arbeiteten gut und ließen dem Gegner nur wenig Möglichkeiten zu einfachen Toren. Zudem stand im Kasten der HCS Mädels wieder eine glänzend aufgelegte Katarzyna Wiekiera, die bereits in dieser Phase mehrere Hochkaräter vereiteln konnte. In der 18. Spielminute allerdings setzte sich der Favorit dann erstmals auf 6:8 ab und von nun an machten die Chemnitzerinnen Schluss mit lustig. Das Abwehrbollwerk ließ den Neustädter Angriff mehr und mehr verzweifeln und die daraus resultierenden Ballverluste wurden durch ein blitzschnelles Umkehrspiel und Bilderbuchgegenstöße eiskalt bestraft. Die logische Konsequenz war ein aussichtsloser Zwischenstand von 07:20 in der 43. Minute. Natürlich schlugen sich die kräftezehrenden Angriffsbemühungen zusehends auf die Konzentration nieder, doch für lediglich ein einziges Tor in 25 Minuten darf das keine Entschuldigung sein. Goalie Katarzyna Wiekiera konnte sich dann nochmals durch drei in Folge gehaltene Strafwürfe auszeichnen, doch da war der Drops natürlich längst gelutscht.
Positiv festzuhalten bleibt aber, dass sich die Gastgeberinnen bis zum Schluss nicht einfach ihrem Schicksal ergaben. So netzte beispielsweise Martina Wiele noch drei Mal unwiderstehlich ein, was aber natürlich nur noch Ergebniskosmetik war.
Schlussendlich gewannen die Chemnitzerinnen, vor allem durch ihr überfallartiges Konterspiel und ihre solide Deckungsarbeit, hochverdient mit 13:30 und sicherten sich so ihre ersten zwei Punkte um ihr selbsternanntes Saisonziel Aufstieg zu verwirklichen.

Einen "Knackpunkt" gab es noch 8 Sekunden vor Schluss. Dreifacher Nasenbeinbruch lautet die Diagnose. Anne Zimmermann prallte bei einer Abwehraktion unglücklich mit ihrer Gegenspielerin zusammen und wird folglich für mehrere Spiele ausfallen. Wir wünschen natürlich alles Gute für Anne und hoffen auf eine schnelle Genesung.