11.03.2014Autogrammstunde in der EnergieVerbund-Arena

Am Sonnabend war die M3 zu Gast bei der Vertretung des HC Elbflorenz IV. Unser Gegner, eine Truppe im Gros um die 40-jähriger, vermutlich ehemaliger Leistungshandballer, die sich in dieser Saison erstmals formierte, um in der dritten Kreisliga Handball zu spielen, dominierte die Liga bisher nach Belieben und führt die Tabelle verlustpunktfrei an. Auch wir waren im Hinspiel nicht im Stande, diesen Siegeslauf zu stoppen. Dabei schien es in heimischer Arena nicht unmöglich. Allerdings gaben wir dort eine 5-Toreführung in der ersten Halbzeit ab und machten eine Unmenge einfacher Fehler. So konnten wir Konter trotz Überzahl nicht zu Ende spielen und verwarfen einige freie Chancen. Hier gab es also Reserven, die das Unterfangen "Punktgewinn" in der ErnergieVerbund-Arena nicht aussichtslos erscheinen ließen. Wie schon fast die Regel waren wieder keine angesetzten Schiedsrichter angereist. Das Pfeifen übernahm also ein Funktionär der Gastgeber, der sich zu Beginn des Spiels als Holger Winselmann, der nur wenig Ahnung vom Handball habe, vorstellte. Nur den älteren unter uns entging die beabsichtigte Selbstironie dieser Worte nicht.


Das Spiel begann zunächst sehr ausgeglichen. Bis zum 7:7 waren beide Mannschaften auf Augenhöhe, obwohl sich schon jetzt abzeichnete, dass wir uns die Treffer schwerer erarbeiten mussten als die Gastgeber. In der Anfangsphase hielt unser Keeper auch einige hundertprozentige Chancen der Dresdner und uns so im Spiel. Von nun an konnten sich die Dresdner aber leicht absetzen. Zur Pause stand es 12:9 und wir hatten praktisch in letzter Sekunde wieder eine Großchance frei vom Kreis vergeben. Aber bis dahin konnte der unbeteilgte Zuschauer sicher noch nicht den Eindruck gewinnen, dass die M 3 völlig chancenlos sei, weil wir eben einige klare Einwurfmöglichkeiten verweigerten und dem gegnerischen Torwart all zu oft die Gelegenheit gaben, sich feiern zu lassen. Dies sollte in der zweiten Hälfte besser gemacht werden. Wurde es aber nicht. Weder in der Abwehr noch im Angriff konnten wir uns steigern und so konnten die Gastgeber ihren Vorsprung Tor für Tor ausbauen. Wir waren an diesem Tag nicht in der Lage, die Abwehr in der notwendigen Geschwindigkeit zu verschieben. Viel zu oft stand im Zentrum ein Abwehrspieler einem Angreifer allein gegenüber, weil sich die Nebenleute offenkundig zu sehr darauf konzentrierten, "ihren" Gegenspieler nicht aus dem Auge zu verlieren, statt zunächst die Lücken zu schließen. Im Angriff agierten wir zunehmend unkonzentrierter und so konnte der vorgezogene Abwehrspieler der Dresdner wenigstens drei Bälle klauen und für einfache Gegenstoßtore sorgen. Hinzu kam, dass wir immer wieder sehr voraussehbare Würfe nahmen, mit denen der gegnerische Keeper nicht in Verlegenheit zu bringen war. Die Dresdner konnten so bis auf 27:16 in Führung gehen und das Spiel letztlich sicher und verdient mit 28:19 gewinnen. Nach unserem höchsten Saisonsieg in der Vorwoche folgte also nun die höchste Niederlage der Spielserie und es bleibt zu hoffen, dass wenigstens das negative Extrem damit erreicht ist.


Jedenfalls sollte der Tag noch einen Höhepunkt haben. Der Schiedsrichter, der seine Sache entgegen seinen eigenen verbalen Bedenken gut gemacht hatte, stellte uns noch eine Quittung über zehn Euro Schiedsrichterbeitrag aus und der Geldgeber überlegt nun, ob er diese Quittung tatsächlich gegen Erstattung der 10 EUR bei der HC Sachsen-Schatzmeisterin abgibt oder sie meistbietend versteigert. Dem handballkundigen Leser wird es sicher aufgefallen sein, dass es sich bei dem Schiedsrichter unserer Partie um den ehemaligen Handballnationalspieler handelt, dessen Autogramm sicher einige Euronen bringen sollte.;-)
Zu guter letzt soll hier noch der aktivste und aufmerksamste Leser des letzten M 3-Berichts in aller Öffentlichkeit gebührend gewürdigt und angemessen gefeiert werden. Unser Zeibi hat ganz genau gelesen und völlig selbständig herausgefunden, dass des Rätsels Lösung "West-Berlin" lauten musste. Er hat somit ein mineralisches Getränk gewonnen. Der Gewinn wird beim nächsten Heimspieltag feierlich übergeben.