17.01.2017Der 3 Minuten-Wahnsinn von Neustadt

In der Vorwoche hatte die M1 ihr freundlichstes Gesicht gezeigt und den Gegner aus Dresden mit einer richtigen Packung wieder abtreten lassen. So entstand bei den Fans „eine neue Hoffnung“, dass auch dieses Spiel erfolgreich werden würde. Die Anlehnung an den Titel des ersten Star Wars-Films, als kleinen Bezug darauf, dass Filmtitel zur Zeit bei den Männerspielberichten in Mode zu sein scheinen.
Doch nun zur Begegnung, Mirko Menze eröffnete nach schönem Sprungwurf den Torreigen und netzte zum 1:0 ein. Allerdings ließen sich die Radeburger nicht so kalt erwischen, wie die Jungs aus Dresden. Sie beteiligten sich auch daran, dass der Spielstand kontinuierlich nach oben geschraubt wurde. Bis auf 2 Ausnahmen war dabei immer ein Plus für den HCS auf der Habenseite. So auch, als beim 13:10 erstmals ein 3 Tore Polster zu vernehmen war. Der letzte Treffer war den Gästen vorbehalten und es ging mit einem 13:11 in die Pause.
Auch zu Beginn von Hälfte 2, legte der HCS meist vor und beim 19:18 war das Spiel noch völlig offen. Doch unerklärlicherweise schlichen sich dann Fehler ein, welche man gerade in der Deckung nicht gewohnt war. 3 Strafwürfe wurden bis dahin bereits vergeben und auch sonst bekleckerte man sich nicht gerade mit Wurfeffektivität. Dies gipfelte darin, dass 3 Minuten vor Ende die Messen gesungen waren, als die Gäste mit 21:24 führten. Doch dann passierte das, was selbst die kühnsten Optimisten nicht mehr geglaubt hatten. Die Lebensversicherung der Radeburger, der Mann mit der Nr.19, scheiterte erst an Norman Zinke und warf dann einmal am Tor vorbei. Toni Knoden hatte die 7 Meter jetzt in die Hand genommen und 2 mal sicher vollstreckt. Matthias Grünberger bekam von der Aufholjagd gar nichts mit, denn er bekam, wegen einer Platzwunde, einen Kopfverband angelegt und stieß wieder zur Truppe, als sie in der letzten Auszeit die Instruktionen vom Trainer erhielt. Der schickte den „Turbanträger“ mit aufs Feld und ebnete so den Weg zum Sieg. Denn er setzte eine Finte an, in deren Folge, der Gegner die Rote Karte bekam und der HCS einen Strafwurf. Die Spielzeit war abgelaufen. Robert Kolpe nahm sich den Ball. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Kugel frei gegeben wurde. Wurf, links unten, Innenpfosten, drin ist das Ding. Was folgte war eine Neuauflage eines Bud Spencer-Klassikers nur das diesmal 12 außer Rand und Band waren und noch am Siebenmeter-Punkt zum Jubeltanz ansetzten.

Genau für solche Momente hat man sich irgendwann mal für diesen wunderbaren Sport entschieden. Wahnsinn was alles erreicht werden kann, wenn man nur an sich glaubt. Das hat die M1 heute getan. Nun gilt es nächste Woche das nächste Ausrufezeichen zu setzen und sich mit einem Sieg in Meißen weitere Luft im Tabellenkeller zu verschaffen.

HCS zeigte Moral mit: Norman Zinke, Dominic Böhme (beide Tor), Robert Wenzlow, Robert Kolpe(1/1), Matthias Grünberger(7/1), Mirko Menze(6), Andre Ibach(3), Stefan Karsch (2), Jonas Förster (2), Martin Marx, Toni Knoden(3/2), Robert Zeibig (1)