13.11.2017Teilen macht glücklich…

Zu einem solchen empfingen wir wie gewohnt am Sonntag zur Mittagszeit die Mannschaft aus Ruppendorf. Unsere Gäste haben laut eigenen Berichten auf deren Homepage seit Saisonbeginn mit Personalsorgen zu kämpfen und deswegen einen eher wenig erfreulichen Start hingelegt. Unser Gegner reiste nach Neustadt mit nur einem Punkt aus den bisherigen neun Spielen und einer negativen Tordifferenz von 131 Treffern im Gepäck. Wir dagegen hatten bereits 8 Punkte eingesammelt und insgesamt „nur“ 32 Tore mehr kassiert als wir geworfen haben. Da wir zu Hause bisher auch ungeschlagen waren, schien eine lösbare Aufgabe anzustehen. Aber da war ja noch die unerklärlich hohe Niederlage der letzten Woche und die Tatsache, dass auch unser Personal schrumpfte. So hatte sich Grüni im Spiel gegen die TU verletzt und auch Dave war nicht einsatzfähig. Trotzdem konnten wir 11 Namen auf dem Spielprotokoll vermerken, von denen allerdings nur 10 Spieler wirklich einsatzfähig waren. Auch der Gegner konnte 10 Akteure aufbieten und so herrschte hier schon einmal Gleichstand. Der Trainer hatte vor dem Spiel die Parole ausgegeben, dass das einzige Ziel dieses Spiel sei, am Ende ein Tor mehr auf der Anzeigetafel für uns verbuchen zu können. Möglicherweise war bereits diese Umschreibung der heutigen Aufgabe schuld an der späteren Entwicklung des Spiels. Wir warfen zwar das erste Tor, überließen dann aber den Gästen die Führung beim 1:2. Kein Beinbruch sollte man meinen, konnten wir uns doch danach mit 5:3 absetzen. Allerdings schien unserer Truppe noch die Ansage des Trainers im Ohr zu haben. Der hatte ja schließlich irgendetwas von einem Tor Differenz gesagt und so vermied es unsere Truppe tunlichst, eine höheren Vorsprung herauszuarbeiten. Es schien ja auch allzu leicht. Vorne erzielten vor allem Sven und Nico einfache Tore, für die kein großer mannschaftlicher Aufwand notwendig war. Da konnte man es sich scheinbar auch leisten, in der Abwehr etwas nachlässiger zu agieren. Den Ruppendorfern gelang es deshalb immer wieder, Tore zu erzielen. Bereits jetzt war ersichtlich, dass die Gäste einen wesentlich höheren Aufwand für ihre Treffer leisten mussten, dazu aber auch bereit waren. Die gesamte erste Hälfte hielt unsere Truppe unter den genannten Vorzeichen einen Vorsprung von 2-3 Toren aufrecht. Der Halbzeitstand lautete 14:12. In der Pause konnte man nun die üblichen mahnenden Worte vernehmen: „Das Spiel ist noch nicht gewonnen!“ war ein häufig gehörter Satz. Eine Binsenweisheit zwar, aber eben auch nur allzu wahr. Vielleicht hätte man schon mal überlegen können, wie man ein effektiveres Abwehrspiel organisiert, um Dank erhoffter, weiterer einfacher Tore den Vorsprung nun tatsächlich auf ein beruhigendes Maß ausbauen zu können. Erst einmal ging es aber weiter wie in Hälfte eins. Bis zum Stand von 17:16 nutzten die mit wenig Aufwand erzielten eigenen Tore wenig, da wir prompte Gegentreffer kassierten. Nun allerdings hatte der Trainer genug gesehen und forderte lautstark ein aggressiveres Abwehrspiel. An dieser Stelle sollte nun angemerkt werden, dass die Spieler der Gäste durchgängig eher dem kleineren wendige Typus entsprachen und die übergroße Zahl ihrer Tore aus der Nahdistanz erzielen mussten. Um diese zu verhindern, mussten also die Laufwege frühzeitig unterbrochen werden. In der jetzt folgenden Phase des Matches war das scheinbar in die Köpfe unserer Abwehrspieler gelangt. Kurzzeitig zeigte unsere Abwehr die lange vermisste Aggressivität und die Aktionen der Gäste konnten aktiv unterbunden werden. Plötzlich führte wir 21:16 und so hätte es also weitergehen sollen. Aber nun zeigte sich, dass wir uns an diesem Tag einen Sieg einfach nicht verdient hatten. Das Engagement in der Abwehr ließ leider so schnell nach wie es gekommen war und nun trat auch eines ein, womit man bei dem bisherigen Spielablauf immer rechnen muss:  Die einfachen Treffer fielen nicht mehr. Beim 23:21 war der Vorsprung auf das Maß zusammengeschmolzen, mit dem wir uns schon die gesamte erste Halbzeit zufrieden gegeben haben. In der Schlussphase rangen wir nun auch noch mit eigenen Abschlussdefiziten. Man könnte aber auch sagen, dass die Gäste das Glück des Tüchtigen hatten. So malträtierten Nico und Dominik jedenfalls die Querlatte und Sven bezog mit seinem berüchtigten “Ableger“, der demnächst vom Präsidenten unseres Vereins persönlich bei empfindlicher Strafe verboten wird, den linken Pfosten des Gästetors ins Spiel ein. Ach, … und bevor ich es vergesse: Zwei Siebenmeter haben wir auch vergeigt. Die Gäste dagegen verwandelten ihre aufwendig und mit großem Kampfgeist herausgespielten Chancen fast zu 100%. Und plötzlich war es soweit: Auf der Anzeigetafel stand 59:00 und 23:24. Das letztere war leider der Spielstand. Und nun kroch sicher allen die Angst in die Gebeine. Sollten sich all die Nachlässigkeiten bitter rächen? Davor bewahrte uns aber Sven, der den Ausgleich zum 24:24  herstellte. Die Gäste hatten nun den Ball und es war erneut Sven, der den Ruppendorfern den Ball klaute, und bereits unbedrängt Richtung gegnerisches Tor marschierte, als ein Pfiff der Unparteiischen die nun aufgeheizte Stimmung jäh unterbrach. Nach kurzer Verwirrung stellte sich heraus, dass der Ruppendorfer Trainer vor Svens Steal die grüne Karte auf den Tisch der Kampfrichter gelegt hatte. Mit dieser Aktion hatte der Gästecoach seinem Team einen großen Gefallen getan. Gedacht war sicher daran, in der angemeldeten Auszeit einen Plan für den Siegtreffer der Gäste zu entwerfen. Dass mit der grünen Karte nun aber der mögliche Sieg der Heimmannschaft unterbunden wurde, war dem Gästetrainer sicher ebenso recht. Im Ergebnis wäre es sicher auch nicht sonderlich gerecht gewesen, wenn wir trotz des Spielverlaufs und der Umstände kurz vor Schluss zwei Punkte hätten im Sportforum behalten können. Die Gäste hatten den Sieg an diesem Tag einfach mehr gewollt als unsere Truppe und sich den Punkt damit auch mehr als verdient. Trotzdem verursachte die Punkteteilung aus Sicht der Heimmannschaft nicht halb so gute Gefühle, wie man es uns beispielsweise für die Nutzung von Carsharing suggerieren will.

Fazit: Teilen macht unglücklich…jedenfalls beim Handball!

 

Es spielten: Nico 5, Ronny, Maik, Dirk, Sven 10, Philipp, Jens 2, Daniel 4, Siggi, Dominik 3.

                     Dome hielt….seine Wut auf unsere Abwehr im Zaum! (Auch eine hervorhebenswerte Leistung!)