09.04.2013Vizemeister-Titel noch möglich

Die Vereinsplaner hatten sich sicher etwas dabei gedacht, unsere Heimbegegnung gegen die Ruppendorfer direkt im Anschluss an das Spiel der F1 zu präsentieren. Ein besonderer Dank gilt deshalb den unentwegten, die auch für uns noch die Trommeln bearbeiteten und damit von Anfang an eine in der dritten Kreisliga selten gehörte Stimmung in die Halle zauberten. Die Ausgangslage für das Spiel war aus einem anderen Grund deprimierend: Wir konnten nicht mehr Meister werden. Diesen Titel hatten uns die Mannen aus Weixdorf bereits abgenommen. Aber auch der Titel "Vizemeister" schien erstrebenswert und insbesondere wollten wir uns für die Hinspielniederlage mit 4 Toren Differenz revanchieren, die die Ruppendorfer u.a. mit denselben jungen Spielern, die wir zum Abschluss unserer Meistersaison 2011/12 mit mehr als zehn Toren schlagen konnten, herausgespielt hatten. Über dieses verlorene Hinspiel im Herbst in Ruppendorf hatten wir ausreichend gesprochen und wir waren uns einig, dass uns insbesondere die Jugend des Gegners damals einfach im schnellen Umkehrspiel und mit der schnellen Mitte überrannt hatte. Im Übrigen fehlte uns im Hinspiel unser stärkster Rückraumwerfer. Wir wussten also theoretisch, was besser zu machen war. Wir begannen furios und gingen mit 1:0 in Führung. Bis zum 4:4 konnten wir das Spiel dann auch noch ausgeglichen gestalten...und dann entglitt es uns.

Totzdem uns klar war, dass insbesondere des Gegners Jugendspieler das Tempo forcieren werden, gelang es uns nicht, die Lücken, die die Ruppendorfer durch schnelles Angriffsspiel in unsere Abwehr rissen, rechtzeitig zu schließen. Der Gegner spielte zwar fast ausschließlich mit 4 Mann, nämlich den drei Aufbauspielern des 93-95er Jahrgangs und dem erfahrenen Akteur am Kreis. Aber das reichte an diesem Tag. Wir kamen leider sehr häufig einen Schritt zu spät und die Ruppendorfer konnten so viele Tore fast unbedrängt aus kurzer Entfernung erzielen. Unter diesen widrigen Umständen konnte leider auch Carly im Tor häufig wenig ausrichten. Die Abwehr ließ ihn allzu oft im Stich. Symptomatisch war eine Szene, in der wir aus dem Positionsangriff mit großem Aufwand ein Tor aus dem Rückraum erzielten, der Gegner die "schnelle Mitte" spielte und ein Aufbausspieler der Ruppendorfer dann fast unbedrängt mit Ball zu unserem Torkreis durchlaufen und abschließen konnte. Möglich war das, weil wir ohne Blickkontakt zum Gegner den Rückzug antraten, was sich die Ruppendorfer zu nutze machten.

Unter diesen Vorzeichen konnten die Ruppendorfer ihren Vorsprung bis zur Pause auf 8:13 ausbauen. Dass es zu diesem Zeitpunkt noch nicht schlimmer kam, war vor allem Esche zu verdanken, der uns mit seinen Rückraumwürfen halbwegs im Spiel hielt. Nach der Pause zog der Gegner dann sogar auf 8:16 davon, so dass schon ein Wunder her musste, um hier noch einen Sieg oder auch nur einen Punkt davon zu tragen. Aber wie wir wissen, geschehen Wunder relativ selten. An diesem Sonntag gab es jedenfalls keines mehr. Der Spielverlauf änderte sich eigentlich nicht. Der Gegner spielte schnell und wir liefen hinterher. Nun stellte sich im Übrigen auch ein Phänomen ein, welches wenigstens ich immer als absolut unangenehme Eigenschaft von Altherrenmannschaften gegeiselt habe: Einige Spieler der Heimmannschaft begannen nunmehr fast jede nicht genehme Schiedsrichterentscheidung mit Verbalinjurien zu bedenken. So etwas ist inakzeptabel oder besser gesagt: unsportlich. Unter anderem wegen dieser Disziplinlosigkeiten kassierten wir insgesamt 8 Zeitstrafen. Für die Zukunft sollte gelten: Wer Luft zum Meckern hat, muss aber auch schneller und ausdauernder laufen können als der Gegner. Das war an diesem Sonntag nicht der Fall. Wir verloren letztlich "verdient" 21:28, also noch höher als im Hinspiel. Da halfen auch die 10 Tore nichts, die Esche warf, und für die er trotzdem zu loben ist. Den zweiten Tabellenplatz hat die M3 trotzdem noch inne. Allerdings lauern drei Mannschaften hinter uns auf den Vizemeistertitel. Um den zu verteidigen, müssen die letzten beiden Punktspiele gewonnen werden. Dazu muss eine Leistungssteigerung her.