23.03.2016Der HC Sachsen wartet mit Neuen auf

Da schien am Sonntag in der Neustädter Sporthalle für den Tabellenletzten der Oberliga Mitteldeutschland vielleicht doch etwas mehr drin zu sein. Die Gäste von der Neiße reisten mit einem Rumpfteam an, was vielen Kranken oder Verletzten geschuldet war. Dazu verloren sie frühzeitig im Spiel Außenspielerin Anne Neumann mit schwerer Verletzung. Dass die somit  auch schlagbar sind, konnten alle in der Halle deutlich sehen. Aber was die Gastgeberinnen daraus machten, war einmal mehr einfach nur ernüchternd. Die Görlitzerinnen hatten ebenso lange zu tun, um in Schwung zu kommen wie die Damen von Trainer Norman Komar. Nach fünf Minuten stand es 1:1,  in der 13. Minute 2:2 und erst nach 18 Minuten hatten die Koweg-Damen acht Tore vorgelegt, während die HCS-Frauen bei drei verharrten. Es schien, dass sich das Torwurfdesaster des letzten Spiels in Markranstädt wiederholen würde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Tabellendritte immerhin schon elf technische Fehler und fünf Fehlwürfe produziert. Kurz zuvor hatte Komar seine Auszeit nehmen müssen, da seine Damen das nicht für sich  nutzen konnten und selbst das Fehlerfestival anführten. Bei ihnen standen sogar schon zehn Fehlwürfe und elf technische Fehler zu Buche. Dass sich darunter erst zwei Fehlabspiele zu Konterläufen befanden, wurde später noch getoppt. Die größeren spielerischen Mittel der Gäste flackerten nur sporadisch auf, sorgten aber immer für einen beruhigenden Abstand. An und für sich war so das Spiel schon entschieden und plätscherte nur so dahin. Koweg baute den Vorsprung nach dem Wechsel sukzessive aus und Coach Komar war letztlich richtig angefressen: „Koweg war heute keine Übermannschaft und für uns war definitiv mehr drin. In der Abwehr wurde wenigstens vieles richtig gemacht. Aber nach vor haben wir den Gegner mit unseren Fehlern regelrecht belohnt. Dessen Fehler haben wir im Gegensatz dazu nicht genutzt. Wir haben es uns selbst schwer gemacht und uns selber geschlagen. Wir haben keine Kompensation für die Trainingsausfälle durch Krankheit und angeschlagene Spielerinnen gefunden. Das war der Spiegel für die Trainingsarbeit der letzten Zeit.“ So bleibt nur, auf die positiven Akzente hinzuweisen. Da agierte einmal mehr Katarzyna solide im Tor. Auch die Fans freuten sich über den neuerlichen Einsatz von Bianca Bück, über das Comeback von Maren Emmrich und den Ersteinsatz von Linda Rötter im Tor. Allesamt wieder Punkte der Hoffnung für die Zukunft. Aber auch diese Integration bedarf weiterer Zeit, die in dieser Saison bei drei ausstehenden Partien nicht mehr vorhanden ist. Als Plus konnten auch die Torerfolge abgerechnet werden, die sich zum letzten Spiel immerhin verdreifachten. Die mit 12:16 verlorene zweite Halbzeit bestätigt eher auch die mögliche Partie auf Augenhöhe. Ja, wenn nicht schon in der ersten Hälfte so gesündigt worden wäre.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Rötter; Wiele (3), T. Bein (2), Prenzel (6), Emmrich (1), Eckhardt (3), S. Bein, Zimmermann (4), Schumacher, S. Martin (2/1) und Bück.

Eberhard Neumann