15.04.2019Die Neustadt-Damen verlieren auch in Großröhrsdorf

Die Neustadt-Damen verlieren auch in Großröhrsdorf

Mit großem Anstand und Kampfgeist müssen die HC-Sachsen-Frauen eine 32:29 (16:16)-Niederlage beim HC Rödertal III hinnehmen. Die möglicherweise spielentscheidende Situation ereignete sich bereits in der zehnten Minute. Im Angriff befindlich, lag plötzlich mit Sarah Martin die letzte Rückraumakteurin des HC Sachsen unter großen Schmerzen am Boden. Die gesamte Mannschaft befand sich so etwas wie in Schockstarre und musste dabei die längere Behandlung ihrer Mannschaftskameradin erleben. Dem sofort helfend eingesprungenen Jens Seifert danken das Team und die Verantwortlichen des HC Sachsen für seine fachgerechte Behandlung. Aber die Mannschaft war so nicht nur weiter geschwächt, sondern sichtlich schockiert und vorerst im Sinne ihrer Siegambitionen im Rödertal regelrecht blockiert. Lagen sie bis dahin mit 4:3 noch im Plan und in Schlagdistanz, so nutzten die Gastgeberinnen die zeitweilig gebrochene Gegenwehr zur klaren 8:3-Führung. Bis zur 25. Minute konnten die sich aber gegen die sich langsam fangenden Gäste nicht weiter absetzen. Toll wie die Prenzel, Schumacher und Co. sich fingen und ins Spiel zurück fanden. Nach dem 16:12 kämpften sie sich mit vier Toren in Folge zum Pausen-Remis. Aus der Kabine kommend, gelang es jedoch vorerst nicht, da wieder anzuknüpfen. Vielmehr schien sich die vorherige Blockade fortzusetzen und durch abfallende Körpersprache und Fehlerhäufung die Vorentscheidung einzustellen. Ein Sechs-Tore-Lauf der Gastgeberinnen trug scheinbar zur Demoralisierung bei. Bis zur 50. Minute gelang nicht mehr viel, vor allem wenig Zählbares. So stieg der Rückstand auf neun Tore Differenz an und die Partie schien gelaufen. Zwei Dinge waren dann für die letzten zehn Minuten prägend. Zum einen schien die Kondition der Bienen zu schwinden und zum anderen erwachte plötzlich der Neustädter Kampfgeist wieder. Eine neue Klatsche sollte es nicht geben. Dumm nur, dass ein Spiel nur 60 Minuten dauert, denn der HC Sachsen hatte den HCR plötzlich im Griff. Tor um Tor wurde der Rückstand abgebissen. Vom 31:22 erzielten die Gäste weitere sieben Tore, denen die Gastgeberinnen nur noch eins entgegen setzen konnten. Ebenfalls mit seinen Gefühlen hadernd, hatte Trainer Bernd Berthold zu kämpfen, die richtigen Worte zu finden: „Das Ergebnis spielt heute keine Rolle. Die schwere Knie-Verletzung von Sarah Martin ist für uns ein schwerer Schlag. Dazu kam noch die weitere Knie-Blessur bei Alicia Bräuer, die nur noch bedingt einsetzbar war. Alle waren geschockt und haben dann auch so gespielt. Vor allem Lara Steglich bekamen wir nicht in den Griff. Allen Umständen zum Trotz ging ein Ruck durch die Mannschaft und wir kamen zum 16:16 ran. Die zweite Hälfte begann mit einem kompletten Black-Out. In der Abwehr fanden wir keinen Zugriff und im Angriff schien alles zu misslingen. Die offensivere Abwehr fruchtete etwas, aber nicht effektiv genug. Dass wir auch eine Reihe freier Würfe nicht unterbrachten, führte auf die Verliererstraße. Wir hatten eine Reihe von Möglichkeiten, das Spiel zu drehen, aber die Würfe gingen mehrfach nicht rein. Das war eine regelrechte Quälerei. Der Beginn der zweiten Halbzeit war einfach nur schlecht und alle waren völlig außer Tritt. Rödertal war am Ende teilweise platt und wir haben da nochmals gut gezogen. Aber zum Punkten reichte es nicht mehr.“ Da im April und Mai bei einigen verletzten Spielerinnen die Operationen anstehen, ist mit deren langfristigem Ausfall weiter zu rechnen. Selbst das letzte Spiel der Saison ist nun in Frage gestellt, denn es stehen nur noch vier bis fünf etatmäßige Spielerinnen der ersten Mannschaft zur Verfügung. Ansonsten sind alle froh, das „Seuchenjahr“ bald zu beenden.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (1/1), Prenzel (8/4), Lange, A. Bräuer (3), Schumacher (5), Kreisch (1), Mosig (2), Storm (4/2) und T. Bein (5).

Eberhard Neumann