04.09.2017Die Neustadt-Damen verpassen die erste Überraschung

Sehr engagiert und mit viel Elan starteten die Neustädter Damen in das erste Heimpunktspiel der neuen Saison 2017/18 in der Sachsenliga. Das 3:0 war gleich der auch den Gast völlig überraschende Beginn. Immerhin dürften nach den Aufstiegen von Radeberg und Riesa und zuletzt Rang drei der Plauenerinnen die Damen aus der Spitzenstadt auch selbst Spitze und damit einer der Ligafavoriten sein. Mit neuem Trainerteam wollten die auch an die super Saison 2016/17 anknüpfen. Auch mit Bernd Berthold unter neuem Trainer startend, wollten die Gastgeberinnen ihre letzte zittrige Saison vergessen machen. Und nicht nur der Start war dementsprechend viel versprechend. War die Abtastphase auf beiden Seiten noch von viel Nervosität geprägt, so schienen die HCS-Frauen eher besser ins Spiel zukommen als Plauen. Es war über die volle Spielzeit schon zu erkennen, dass mit mehr Power und Struktur auf Punktejagd gegangen werden soll. Zwei, drei alte Leiden – nicht so schnell abstellbar – waren aber noch zu erkennen. Da war zum einen die Chancenverwertung, die bei besserer Nutzung besonders in der ersten Hälfte den Gast noch mehr unter Druck gestellt hätte. Allein ne7un Fehlwürfe bis zum Seitenwechsel belegen das. Zweitens wurden noch zu viele unnötige Fehler gemacht, bis zur 30. Minute derer immerhin neun. Das besagt, der Vorsprung konnte fünf und mehr Tore anstatt nur zwei betragen. Zum dritten war es die Endkampfgestaltung, als das Spiel und die Punkte noch aus den Händen glitten. Neucoach Berthold war darüber naturgemäß etwas enttäuscht und trotz allem nicht so sehr unzufrieden: „Die erste Halbzeit war positiv und vom Ergebnis her in Ordnung. Nicht so gefallen hat mir dabei der Abschluss. Da müssen wir im 1:0 die Möglichkeiten besser verwerten. Acht Gegentore in 30 Minuten sind Klasse, aber nur zehn zu werfen, ist undiskutabel. Auch die zweite Hälfte lief bis zur 40. Minute und dem 14:12 gut, dann kam es zu einem Bruch. Dass es dann noch hin und her ging, war ganz gut. Wir blieben immerhin weiter dran. Zehn Minuten später konnte der knappe Rückstand nach dem 18:20 trotz zwischenzeitlichem 20:21 nicht mehr kompensiert werden. Die letzten zehn Minuten entschieden das Spiel, als sich Plauen zum 21:27 absetzte. Da war die Abwehr nicht mehr so gut und es fehlte teilweise die Cleverness. Was mir gefallen hat, ist dass meine Damen nie aufgegeben und immer gekämpft haben. Die Teamleistung war in Ordnung, nur vorn müssen wir die Dinger besser reinmachen.“ Berthold erkannte aber auch an, dass Plauen ein sehr guter Gegner war und ist sich sicher, dass bald gepunktet wird. Noch gesteht er seinem Team eine gewisse Lernphase zu, dann sollten auch die letzten Minuten so wie die ersten 45 verlaufen. Auch dass der Gegner überrascht war und bis zuletzt fighten musste, ist positiv für den HCS zu bewerten. Immerhin war der zeitweise so sehr  verunsichert, dass er seine drei Auszeiten nutzen musste. Das nächste Spiel bei Glauchau/Meerane könnte dann schon gewonnen werden. Berthold wird das Team dementsprechend einstellen.
HC Sachsen spielte mit: Röllig, Wiekiera; S. Martin (4/2), Wiele (6), Pietsch, Eckhardt (3), Müller, S. Bein, A. Bräuer (1), Drews (5), T. Martin (5) und T. Bein.
Eberhard Neumann