27.01.2020Die Überraschung gelingt Neustadt’s Damen nicht

Die Frauen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz fuhren recht entspannt nach Heidenau, um das Spitzenspiel beim SSV, dem Tabellenzweiten ordentlich über die Runden zu bringen. Sie taten das, was sie mit der da aktuellen  Besetzung zu spielen in der Lage sind gegen einen starken Gegner. Und ärgern, fand nicht nur statt, sondern der Favorit wurde auch hart gefordert. So ging die erste Halbzeit sogar an die Gäste, die zudem bis dahin auch schon einige Möglichkeiten hatten liegen lassen. Spektakulär der in der 30. Minute von Rebeca Cembranos Bruzon verwandelte direkte Freiwurf. In der umkämpften Anfangsphase gingen sie durch die an diesem Tage überragende Teresa Bei in der siebenten Minute erstmals zum 2:3 in Führung. Auch danach forderten die Neustädterinnen die Gastgeberinnen bei wechselnder Führung mehr als die erwartet hatten. Ihrerseits hatten sie die Sommer und Schmidt gut im Griff, konnten aber Hultsch und Tschöcke nicht so stoppen wie nötig. Die Halbzeitführung war somit immerhin mehr als verdient. Nach der 14:16-Führung in der 31. Minute folgte eine erste kleinere Schwächephase, die die Elbestädterinnen zur Ergebnisdrehung nutzten. So gingen die erstmals mit zwei Toren in Führung. Trotz tollem Einsatz gelang es den Gästen danach aber nicht mehr, das Ergebnis nochmals zu drehen. Im trotzdem weiter auf Augenhöhe ablaufenden Spiel kamen die HCS-Damen dennoch zu zwischenzeitlichem Ausgleich wie beim 19:19 in der 40. oder beim 25:25 in der 49. Minute. Das war für Trainer Bernd Berthold der Ansatz zu viel Lob und Dank an seine Damen: „Wir mussten mit sieben Feldspielrinnen und zwei Torhüterinnen stark ersatzgeschwächt in Heidenau antreten. Von den sieben waren dazu auch noch vier krank und wir so hatten schon erwogen, abzusagen. Dann sorgte auch noch ein Offizieller der Gastgeber mit seiner Aussage ‚wir werden heute Neustadt abschießen‘ für viel Motivation unsererseits. Trotz allem merkte man beiden Teams in der Anfangsphase an, dass da gegenseitig viel Respekt vorherrschte. So stand es in der 19. Minute auch nur 8:8. Für ihre Verhältnisse an diesem Tag spielte meine Mannschaft ganz stark und ich möchte keine Kritik üben. Motivation und Kampfgeist waren super. Die erste Halbzeit verlief beiderseits sehr ausgeglichen. Auch im weiteren Spielverlauf war unsere Moral ungebrochen. Als Heidenau dann mal auf vier Tore wegziehen konnte, kämpften wir uns zum 25:25 ran. Letztendlich fehlte heute die Kondition nach den aufopferungsvollen 50 Minuten, so dass dann eine Reihe technischer Fehler unterliefen. Das nutzte Heidenau. Trotzdem geht mein Dank ans Team, das das Spiel so gut durchgezogen hat. Wir haben uns gut präsentiert und einen anderen Auftritt geboten als im Hinspiel. 50 Minuten haben wir auf Augenhöhe mitgespielt, ehe uns am Ende die Kräfte verließen. So war auch ein Punkt drin, aber wir hatten keine Alternativen mehr. Jetzt bleibt einige Zeit zum Regenerieren.“ Und dann wollen die Neustädterinnen am 23. Februar gestärkt zurückkommen, möglicherweise auch mit der ein oder anderen Rückkehrerin. Die Niederlage beim SSV schmerzt nicht allzu sehr, war sie doch ungewöhnlichen Umständen geschuldet. Auch Rang drei konnte gehalten werden und das sollte auch das künftige Ziel sein. Das nächste Spiel ist das Heimspiel gegen Neugersdorf, und schon das sollte klar entschieden werden.

Neustadt spielte mit: „Wiekiera, Grünberger; Prenzel (3/1), A. Bräuer (1), Kreisch, Cembranos Bruzon (5), Mosig, Storm (6), Pietsch (4/4) und T. Bein (7).

Eberhard Neumann