16.11.2016Neustadt-Frauen verlieren gegen den Dritten

Es scheint einfach nicht zu klappen. Die Damen von Trainer Norman Komar kommen nicht ins Laufen. Nach dem Spiel gegen Plauen-Oberlosa wollte sich der Coach eigentlich überhaupt nicht dazu äußern, so angefressen schien er. Seine Frauen und Mädels spielen einfach nicht das, was Erfolg verspricht. Nach einigem Nachdenken meinte er dann: „Wir haben verloren, weil wir schlecht waren. Wieder gab es viel zu viele technische Fehler. War der Auftakt noch in Ordnung, was auch die frühe Auszeit des Gegners verlangte, so wurde schon danach auf der ganzen Linie versagt. Anstatt die richtigen Schlüsse zu ziehen, geht es Woche für Woche um die gleichen Themen. Nichts ändert sich derzeit. Heute waren wir wenigstens erfolgreicher vom Sieben-Meter-Punkt. Der Gegner war auch heute nicht überragend, aber unsere Geschenke werfen uns immer wieder zurück. Positiv sehe ich die letzte Viertelstunde, da wurde bewiesen, dass wir uns nicht kampflos ergeben. Ein Achtungszeichen wurde auch durch immerhin acht Torschützinnen gesetzt.“ Die Aussagen des Übungsleiters deuten schon auf ziemlichen Frust hin, der sich auch bei den Fans breitmacht, wobei auch diesmal die Halle gut gefüllt war. Warum nach der Auszeit der Gäste bereits in der sechsten Minute beim Stand von 4:1 der Faden völlig verloren geht und das HCS-Spiel zusammenbricht, bleibt weiter unerklärlich. Acht Minuten darauf ist die Führung gedreht, wobei die HCS-Damen noch bis zur 19. Minute erfolgreich gegenhalten. Dann bauen die Gäste den Vorsprung bis zur Pause noch deutlich aus. Nach dem Wechsel kommt der HCS bis zur Auszeit in der 44. Minute beim Stand von 10:21 völlig von der Rolle und nimmt demütig die Vorentscheidung hin. Auch in der Abwehr wurde im Gegensatz zu den Gästen zu aggressionslos agiert, was nur eine HCS-Zeitstrafe widerspiegelt. Es bahnte sich da ein neues Debakel an. Nur ein Törchen, das auch nur im Nachwurf nach Strafwurf, zeigte die Torwurf-Misere. Der Angriff erschien bis dahin drucklos, fast hilflos und wurde unnötig oft ins Zeitspiel gedrängt. Das provozierte schlappe, unplatzierte  Würfe. In den letzten 15 Minuten setzte Komar mehr auf die Youngster und die machten ihre Sache ordentlich. Zu viert mit drei erfahrenen Spielerinnen auf der Platte, inklusive Torhüterin Linda Röllig, machten sie immerhin 9:4 Tore. Damit wurde wenigstens die sich nach zwölf Toren Rückstand andeutende Megapleite noch abgewendet. Dass der HC Sachsen deutlich mehr drauf hat, beweisen die letzten 15 Minuten. Bei einer Fehleranalyse kommen die erste und die ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte besonders schlecht weg. Bis zur 45 Minute gab es bereits 17 technische Fehler und 16 Fehlwürfe bei zehn eigenen Torhüter-Paraden. In der letzten Viertelstunde wuchsen die Fehler nur noch auf 19 an und es kamen fünf Fehlwürfe dazu. Vier Paraden verhinderten weitere Gegentore. Die Reserven liegen also auf der Hand und sind hinlänglich bekannt. Die zu reduzieren, verspricht auch im nächsten Heimspiel gegen den Letzten DHfK Leipzig wieder einen Erfolg. Den müssen die Damen selbst wollen und erfighten, da kann von außen kaum einer helfen.


HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; Wiele (1), Pietsch, T. Bein, Prenzel (6/5), Emmrich (2/1), Eckhardt, S. Bein (1), Drews (3), Schumacher (2), A. Bräuer (3), Storm (2) und Bück.

Eberhard Neumann