07.01.2019Neustadt’s Damen setzen den negativen Vorjahrestrend fort

Um es vorweg zu nehmen, das Spiel verloren die Neustädterinnen selbst. Zu viele Ungereimtheiten und am Ende auch noch ein wenig Überforderung führen gleich zur ersten Niederlage im Jahr 2019. Dabei hatte sich das Team von Bernd Berthold gut vorbereitet und viel vorgenommen. Auch der Gegner erschien nicht so sonderlich gut, dass er nicht bezwingbar war. Einmal mehr aber setzte sich die Erkenntnis durch, dass die jungen Damen gegen erfahrene Gegner einfach nicht in der Lage sind, ihre Schnelligkeitsvorteile entscheidend in die Waagschale zu werfen und ins Spiel zu bringen. Da sind einmal die unzähligen einfachen Fehler, die die Gegner aufbauen und selbst die Köpfe sinken zu lassen. Da zeigt sich immer wieder, dass ein Kopf im Team fehlt, der auf der Platte motiviert und alle anderen mitreißt. Eine Tabea Drews fehlt da tatsächlich ungemein. Alle versuchen zwar, ihr Bestes zu geben, sind dazu aber zu nervös und teilweise ungeschickt. Im Abwehren zeigt sich das besonders. Jeder könnte beim Lesen der Statistiken immer wieder den Eindruck gewinnen, hier eine „Kloppertruppe“ zu sehen. Doch weit gefehlt. Es ist einfach nicht die Abgezocktheit vorhanden, mit der die Gegnerinnen agieren. Werden sie selbst gefoult, fehlt die adäquate Reaktion, wie sie beispielsweise eine Hommel vom HSV an den Tag legt. So gibt es unnötige Strafen, Doppelstrafen und Unterzahlen, die mehr und mehr am Nervenkostüm zehren. Wenn man nicht Gleiches bietet, kann nicht erwartet werden, dass auch Gleiches geahndet wird. Zum Spiel selbst gibt es wenig zu berichten, da nach 42 Minuten der endgültige Einbruch kam. Nicht ein Treffer gelang mehr in den letzten 18 Minuten nach dem 17. Tor. Das war zudem schon in dieser Zeit durch Sarah Martin gefallen. Als einzige richtige Rückraumspielerin, musste sie sich auch diesmal wieder viele Würfe selbst nehmen und erarbeiten, ohne dass andere ihre Würfe entsprechend vorbereiteten. Die hatten selbst viel zu viel damit zu tun, die Gegenstöße zu verwerten und druckvoll zum eigenen Torerfolg zu kommen. Berthold war danach verständlich sauer und sprachlos: „Enttäuschend, absolut enttäuschend. Wir wollen gewinnen und verlieren völlig unnötig. Wir haben vergessen, das zu machen, was wir uns vorgenommen haben. Das Gegenteil ist eingetroffen. Nur 40 Minuten lang konnten wir einigermaßen überzeugen. Wir haben es nicht verstanden, die Drei-Tore-Führung auszubauen. Unser sonst gutes Konterspiel ging völlig in die Hose. Die Probleme mit der Trefferquote setzen sich weiter fort. Einfachste Sachen wie Kreuze und Kreisanspiele wurden vergessen. So wurde verpasst, den Sack zuzumachen und es kam dazu, dass wir nach dem 17:14 völlig die Linie verloren. Kleine Sachen summierten sich und wir wurden immer unsicherer.“ Jetzt auf die Mannschaft einzuschlagen, hilft keinem. Auch von außen sind Einflüsse unproduktiv, denn keine überragt die andere und keine findet die Lösung, aus dem Tal zu kommen. Das geht auch nur gemeinsam und die Besinnung auf den Teamgeist wie vor Wochen. Nur so können die neuen Verletzungen und vielen auch doppelten Unterzahlen, diesmal gleich deren vier, erfolgreich überspielt werden. Was immer deutlicher wird, der Reifeprozess der jungen Damen dauert länger. Die Ansprüche an sie sind zu hoch, als dass sie denen schon vollumfänglich gerecht werden würden. Jetzt sollte die Pause gut genutzt werden, um die nächste zwei Spiele endlich wieder einmal zu gewinnen.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (5/3), Prenzel (1/1), Lange, A. Bräuer (1), Kreisch, S. Bein (1), Mosig (1), Storm (3), Müller (1), T. Martin (2) und T. Bein (2).

Eberhard Neumann