25.04.2017Neustadts Damen kommen noch einmal unter die Räder

Das Problem der Damen vom scheidenden Coach Norman Komar zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Werden vor allem im Angriff zu viele Fehler produziert, dann geht das ganze nach hinten los und die Siegchancen sind dahin. So ging es noch einmal in Döbeln übers Parkett. Allerdings war eine Niederlage eingeplant und zu erwarten, aber nicht in dieser Höhe. Die ist aber für die unterschiedlichen Situationen beider Teams bezeichnend. Für den HC Sachsen ging es um nichts mehr, so konnte auch nicht mit verbittertem Kampf gerechnet werden. Für die Gastgeberinnen jedoch ist die Saison noch nicht zu Ende. Schon deshalb wollten sie Level und Spielfreude hoch halten. Immerhin geht es für sie am kommenden Wochenende im Sachsenpokal-Finalel zu Hause noch um einen möglichst tollen, erfolgreichen Saisonabschluss. Schon deshalb wollten sich die Stiefelstädterinnen den Rhythmus erhalten. So war es nicht verwunderlich, dass sie jeden Fehler gnadenlos auszunutzen suchten, um noch einmal ein Zeichen Richtung Sachsenmeister Radeberg als zweitem Finalisten zu senden. Für Komar ging deshalb mit der letzten Pleite die Welt nicht unter und er resümierte zum Abschluss: „Im großen und ganzen war das Spiel der Spiegel der Saison. Einmal läuft es, einmal nicht. Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn wir im letzten Spiel keine Akzente mehr setzen konnten. Im Angriff unterliefen uns zu viele technische Fehler und es wurde teilweise zu ideenlos gespielt. Dazu kam Pech beim Abschluss und es wurden auch zu viele eigene Konter vergeben. Die Döbelnerinnen bestraften dagegen mit Tempogegenzügen unsere Fehler konsequent mit vielen einfachen Toren. So etwas kann auch zustande kommen, wenn es um nichts mehr geht. Die Pleite hatte sich schon in der ersten Hälfte angedeutet, als wir mit 17 Gegentoren auch keinen Zugriff zum Spiel fanden. Obwohl Katarzyna Wiekiera wieder einen guten Tag erwischte, klappte in der Abwehr und vor allem im Rückzugsverhalten nicht allzu viel. Da wir fünf Punkte plus auf Glauchau hatten, konnte ohnehin nicht mehr viel passieren.“ Einige weitere positive Anmerkungen sind dennoch angebracht. So erzielten die HCS-Frauen vom eigenen 1:0 bis zum 3:1 die Anfangsführung, was später aber nicht mehr außer dem 4:4 positiv zu vermerken ist. Danach dominierte Döbeln fast nach Belieben. Positiv auch, dass der erste und der letzte Treffer aufs HCS-Konto gingen. Neun Spielerinnen mit Torerfolgen weisen auf die Breite der Chancenverwerterinnen hin, bei Döbeln waren das nur acht. Der besten Neustädter Werferin mit sieben Toren standen mit Eisold (13) und Gebhardt (8) noch zwei bessere gegenüber. Vor allem in der Torausbeute hat Wiele aber vor allem in der zweiten Halbserie ein konstant gutes Level gehalten. Das brachte ihr immerhin einen guten sechsten Rang unter den Top Ten ein. Das auch auf die anderen zu übertragen, wird Aufgabe des neuen Trainers sein. Denn Komar gab mit dem Döbeln-Spiel seinen endgültigen Abschied vom Team. Das erfolgte bei einem kleinen gemeinsamen Essen, bei dem, so der Coach „noch einmal Anne Meerstein für ihren kurzfristigen Einsatz gedankt wurde. Dafür zolle ich ihr uneingeschränkten Respekt und dass sie sich so in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.“ Das gilt auch, obwohl für sie die Partie schon in der 48. Minute die Partie beendet war. Ihren tollen Einsatz fürs Team quittierte sie da mit ihrer dritten Zeitstrafe. Die Bissigkeit vor allem in der Abwehr müssen sich die jungen Spielerinnen nun in den nächsten Wochen auch zu Eigen machen, um erfolgreicher zu werden. Für Komar liegt jetzt der Focus mehr auf dem Beruf. Dem HC Sachsen wünscht er nach zwei schönen Jahren für die Zukunft das Beste. Bis Ende Mai wird er mit Robert Zeibig noch das Training leiten, dann ist für viele auch erst einmal Urlaub angesagt.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera; Wiele (7), T. Bein (1), Prenzel (4/2), Emmrich (5/2), S. Bein (2), Meerstein (2), Schumacher (1), A. Bräuer, L. Bräuer, Storm (1) und T. Martin (2).
Eberhard Neumann