01.03.2017Neustädterinnen wieder mit zwei Halbzeitgesichtern

Es sollte nicht sein, auch die Partie gegen den Tabellenführer Riesa/Oschatz war schnell und frühzeitig gegen die Neustadt-Damen entschieden. Dabei hatte die Begegnung auf Augenhöhe und vielversprechend begonnen. Das Führungstor für den HC Sachsen fiel bereits in der ersten Minute, nachdem Katarzyna Wiekiera den ersten gegnerischen Angriff vom Anwurf weg parierte. Noch viele erfolgreiche Paraden sollten danach folgen. Auch der erste Treffer durch Wiebke Prenzel war eines der Highlights, erzielt vom Strafwurfpunkt. Dem fügte die Kreisläuferin später weitere vier ohne einen Fehlversuch an. Da die Gastgeberinnen auch in der Folgezeit mithielten, hatten sie auch den Beifall des Publikums auf ihrer Seite, nachdem sich die Halle inzwischen auch gut gefüllt hatte. Noch in der achten Minute stand es knapp beim 4:5. Nachdem die anfangs verunsichert wirkenden Gäste den Ball beim nächsten Angriff ins Aus gehen ließen, bestand wieder die Ausgleichschance. Doch der Konter kam nicht an und postwenden lag der HCS wieder zwei Treffer hinten. Nach einer längeren Behandlungspause einer Gästespielerin schien der Faden beim Gastgeber gerissen. Es folgten noch drei Gegentore auf dem Fuße ehe durch Anne Schumacher das fünfte und Anne Meerstein (Zimmermann) das sechste Tor gelang. Das 6:9 schien nochmals Hoffnung keinem zu lassen, aber Irrtum. Von nun an spielten nur noch die Gäste, allerdings in einer für einen Spitzenreiter ungewohnt behäbigen Art. Immer wieder nutzten die Gästedamen ihre körperliche Überlegenheit und schenkten dem HC sechs weitere Tore in Folge ein. Da waren die Komar-Frauen doch in alte Strickmuster gefallen und produzierten einen Fehler nach dem anderen. Die HSG ihrerseits überzeugte auch nicht so wie zu erwarten. Der Vorsprung aus der ersten Hälfte war aber groß genug, so dass es den Gastgeberinnen trotz Steigerungen im zweiten Abschnitt nicht gelang, diesen abzubauen. RiO seinerseits zehrte davon erfolgreich. Bis auf sechs Tore wurde der Rückstand zwischenzeitlich zwar verkürzt, zu mehr reichte es aber nicht. Trotzdem nicht allzu enttäuscht, fiel das Resümee des Trainers letztlich auch kurz aber versöhnlich aus: „Es ist einfach komisch. Ist der Druck weg, dann können wir plötzlich gegen jede Mannschaft ordentlich spielen. Da wir in diesem Spiel nicht punkten mussten, war die Situation eigentlich von Beginn an recht einfach. Aber wie so oft war die Chancenverwertung in der ersten Halbzeit schwach. So kam auch die Niederlage nicht unerwartet und wir verloren gegen den Tabellenführer verdient. In der zweiten Hälfte haben wir uns dann gut verkauft. Auch wenn der Gegner möglicherweise mit angezogener Handbremse gespielt hat, war das richtig gut. Anne Schumacher hatte in der ersten Halbzeit auf der Mittelposition noch einige Wackler, machte das nach dem Wechsel aber klar besser.“ Immer wieder also stellt sich die Frage, wann kann der HCS endlich einmal 60 Minuten powern und die guten Ansätze einer Halbzeit über die volle Distanz auf die Platte bringen. Für Punkte im Abstiegskampf wäre das allseits befreiend. In den letzten sechs Spielen steht gegen die DHfK nur noch ein so genanntes Vier-Punkte-Spiel an. Ein besonderes Spiel ist noch das Derby gegen Heidenau. Ansonsten geht es nur noch gegen Teams der oberen Tabellenhälfte, als nächstes schon gegen den Dritten HC Leipzig III.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; Schumberg, Wiele (5), Pietsch, T. Bein (3), Prenzel (6/5), Emmrich (1), S. Bein (2), Meerstein (3), Schumacher (1), L. Bräuer und Storm.

Eberhard Neumann